Leben in Bayern

Eine Zecke wartet auf der Spitze eines Grashalms auf Beute. (Foto: dpa/Patrick Pleul)

19.05.2021

Zeckengefahr in Bayern weiterhin hoch

Das Thema Impfung wird heiß diskutiert - wenn es um Corona geht. Bei der von Zecken übertragenen Krankheit FSME dagegen beklagen Experten eine niedrige Impfquote. Dabei ist fast ganz Bayern ein Risikogebiet

Wandern und Picknicken draußen in der Natur sind in der Corona-Pandemie die Alternative zum Kurzurlaub und zum Café-Besuch geworden. Doch in den Wiesen lauern Zecken - und fast ganz Bayern gilt als Risikogebiet für von Zecken übertragene Krankheiten. Eine Impfung könnte vor der Viruserkrankung FSME schützen. Die AOK in Bayern teilte mit, dass die Zahl ihrer Versicherten mit FSME-Impfung zuletzt angestiegen ist. Im Jahr 2019 habe man rund 240 000 Impfungen registriert, davon knapp 90 000 bei Kindern und Jugendlichen. In den ersten drei Quartalen 2020 seien bereits 260 000 AOK-Versicherte geimpft worden. Für das letzte Quartal 2020 gebe es noch keine Daten. Insgesamt hat die AOK Bayern rund 4,5 Millionen Mitglieder. Eine FSME-Impfung muss regelmäßig aufgefrischt werden.

Das Robert Koch-Institut (RKI) beklagt eine zu geringe Impfquote gerade in den Risikogebieten. "Die Impfquoten in den Risikogebieten sind nach wie vor unzureichend, um eine starke Zunahme der FSME-Fallzahlen wie im Jahr 2020 zu verhindern", heißt es "Epidemiologischen Bulletin" vom März 2021.

Nach Angaben des bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) wurden der Behörde in Erlangen im vergangenen Jahr 280 Fälle von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und 6259 Fälle von Borreliose gemeldet - mehr als in allen anderen Jahren seit Beginn der Meldepflicht vor 20 Jahren. Für dieses Jahr sei eine Prognose schwierig, sagte eine Sprecherin des LGL. Es sei stark vom Wetter abhängig, wie häufig Menschen von Zecken gestochen werden. "Ist das Wetter schlecht, geht der Mensch seltener in die Natur." Bei schönem Wetter dagegen seien mehr Menschen draußen und die Kontaktmöglichkeiten mit Zecken steigen.

FSME kann grippeähnliche Symptome auslösen, aber in schweren Fällen auch zu einer Hirnhaut-, Gehirn- oder Rückenmarksentzündung führen. Das RKI wirbt für die Impfung zum Schutz vor FSME speziell in Risikogebieten. Die "Aufklärung über die Relevanz des Impfschutzes in den Risikogebieten" müsse weiterhin hohe Priorität haben. Die Zahl der verordneten Impfstoffdosen sei in den Risikogebieten sowohl bei Kindern als auch bei älteren Personen von 2009 bis 2017 weitgehend stagnierte und erst in den vergangenen beiden Jahren wieder leicht angestiegen. Gerade in Regionen mit hohen FSME-Fallzahlen müsse über den Nutzen einer Impfung aufgeklärt werden. Wer sich derzeit sowohl gegen Corona als auch gegen FSME impfen lassen möchte, dem empfehlen die RKI-Experten eine Pause von mindestens zwei Wochen zwischen den Impfterminen.
(dpa)

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