Politik

29.11.2024

Autostandort Deutschland: Weg mit dem Verbrennerverbot!

Ein Kommentar von Ralph Schweinfurth

Deutschlands Autoindustrie wankt. Nicht nur bei den bayerischen Premiumherstellern Audi und BMW sind die Gewinne drastisch eingebrochen. Die Ingolstädter mussten im dritten Quartal dieses Jahres ein Minus von 91 Prozent verbuchen, die Münchner ein Minus von 84 Prozent. Auch VW will Zehntausende Jobs streichen und beim Zulieferer Bosch stehen 5500 Arbeitsplätze im Feuer. Das sind schlechte Nachrichten für den Automobilstandort Bayern. Dort hängen rund 350.000 Arbeitsplätze bei Herstellern und Zulieferern direkt vom Wohl und Wehe der Autobranche ab.

Angesichts dieser Entwicklungen steigt der Druck, das Verbrennerverbot zu kippen. Eine berechtigte Forderung, denn die vielgepriesene Technologieoffenheit wird durch das Verbot mit Füßen getreten. Es gibt durchaus unterschiedliche Wege, um Europas Klimaziele zu erreichen. Rein auf E-Mobiliät zu setzen, greift aber zu kurz. Nach wie vor ist nicht geklärt, wie die gewaltigen Mengen an Rohstoffen für die Batterien gesichert werden sollen. China hat die meisten dieser Bodenschätze. Aber die Volksrepublik dürfte die teils Seltenen Erden angesichts der von der EU beschlossenen Importzölle auf chinesische E-Autos nicht mehr so gern an europäische Autobauer verkaufen.

Auch wird die Ladeinfrastruktur nach wie vor viel zu stiefmütterlich behandelt. Menschen, die zur Miete wohnen, müssen die teuren Stromtarife an öffentlichen Ladesäulen zahlen, wenn sie sich überhaupt ein E-Auto leisten können. Diese sind immer noch sehr teuer und als günstige Gebrauchte kaum zu haben. Und dann kommt noch das Reichweitenproblem der E-Autos hinzu. Der günstige Dacia Spring etwa schafft gerade einmal 230 Kilometer.

Bestrebungen von CSU und Freien Wählern, die EU-Kommission zu einer Rücknahme des für 2035 gesetzten Verbrennerverbots zu bewegen, sind nur zu begrüßen. Zu Recht verweist der CSU-Europapolitiker Manfred Weber darauf, dass jede größere Automobilinnovation – vom Benzinmotor bis zum Katalysator – aus Europa kam. Das soll auch so bleiben. Allein für den Transportsektor wird E-Mobilität nicht funktionieren. Wenn der Lkw neben einer schweren Batterie für den Antrieb auch noch Güter transportieren soll, wird es schwierig.
 

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