Politik

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und seine Ehefrau Deborah Bedford-Strohm zeigen sich bei Sommerempfang des bayerischen Landtags auf Schloss Schleißheim. (Foto: dpa/Felix Hörhager)

14.11.2022

Bedford-Strohm: Diskussion um Klima-Aktivisten nicht zielführend

Der bayerische Landesbischof erklärt, er erkenne "Verzweiflungsschreie" hinter den umstrittenen Aktionen

Die aktuelle Diskussion um Klima-Demonstranten führt nach Ansicht des bayerischen Landesbischofs Heinrich Bedford-Strohm am eigentlichen Problem vorbei. "Ich bedauere, dass die öffentliche Diskussion sich jetzt auf die Aktionen von einigen sehr wenigen Menschen konzentriert und wir über die Frage diskutieren, ob man sich auf Autobahnen festkleben darf oder ob es sinnvoll ist, ein Gemälde mit Brei zu bewerfen", sagte er am Montag bei einem Pressegespräch über den Weltkirchenrat genannten Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK). "Lasst uns endlich wieder zu den politischen Diskussionen zurückkehren."

Er erkenne "Verzweiflungsschreie" hinter den umstrittenen Aktionen beispielsweise der "Letzten Generation", sagte er. "Ich glaube, dass es wichtig ist, die Dringlichkeit des Thema wo immer möglich und mit welchen Mitteln auch immer möglich sichtbar und deutlich zu machen."

Der ÖRK vertritt nach eigenen Angaben weltweit über 580 Millionen Gläubige, Bedford-Strohm ist der Zentralausschussvorsitzende. Der langjährige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist noch bis Oktober kommenden Jahres bayerischer Landesbischof. Gut ein halbes Jahr vorher, am 27. März, soll die Landessynode eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger wählen. (Britta Schultejans, dpa)
 

Kommentare (1)

  1. FredFeuerstein am 16.11.2022
    Bei der Einschätzung als "Verzweiflungsschreie" kann ich als einer der vielen Klimabewegten in Bayern Herrn Bedford-Strohm nur zustimmen! Verzweiflung aber über die fehlende Verantwortungsbereitschaft von Amts- und Mandatstragenden, den Bürgern im Land auch Wege zu einem erfüllten Leben mit nicht so überbordendem Konsum aufzuzeigen. Die wachsende Zahl der Menschen, die wirksame Maßnahmen gegen die Klimakrise fordern, wird in Bayerns Knästen nicht Platz haben. Drum bedenkt: wer hier nicht zu einer baldigen, echten und weitreichenden Lösung beiträgt, obwohl er es könnte und dies seine Amtspflicht wäre, macht sich zum Teil des Problems!
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