Politik

Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche: Heinrich Bedford-Strohm. (Foto: dpa)

22.12.2016

Bedford-Strohm sucht Gespräch mit der CSU

Die CSU hat ihre meisten Stammwähler in den christlichen Kirchen. Doch das Verhältnis der Partei zu den Oberhirten ist wegen des Dauerstreits um die Flüchtlingspolitik stark belastet. Der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin hat jetzt alles noch schlimmer gemacht

Nach der harschen Reaktion der CSU auf den Anschlag in Berlin will der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Heinrich Bedford-Strohm, mit den Bundestagsabgeordneten sprechen. Es gebe in der CSU "immer wieder einzelne Äußerungen, über die ich mich sehr wundere", sagte der bayerische Landesbischof. Bei der Klausur der CSU-Landesgruppe im Kloster Seeon werde er Anfang Januar für die Haltung der Kirche zur Flüchtlingspolitik werben.

Die christlichen Kirchen sind gegen die von der CSU geforderte Obergrenze für die Aufnahme von Flüchtlingen. Als Reaktion auf den Anschlag auf dem Berliner Weihnachtsmarkt hatte CSU-Chef Horst Seehofer gefordert, "dass wir unsere gesamte Zuwanderungs- und Sicherheitspolitik überdenken und neu justieren". Bedford-Strohm hielt am Dienstagabend im ZDF dagegen: "Wer jetzt versucht, aus einem solchen Ereignis politisches Kapital zu schlagen, besorgt am Ende das Geschäft der Terroristen."

Kirchen sind gegen die von der CSU geforderten Obergrenze

Insgesamt gehe Deutschland aber "sehr reif mit diesem Ereignis um", lobte der EKD-Chef. "Ich habe sehr viel Besonnenheit gespürt in den Äußerungen der maßgeblichen Politiker und sehr viel Innehalten."

Bedford-Strohm rechnet nicht damit, dass die Weihnachtsgottesdienste wegen Terrorangst unter starkem Polizeischutz stattfinden: "Davon ist mir nichts bekannt. Ich glaube auch, dass man in Deutschland so viele Menschenansammlungen hat, dass es gar nicht möglich wäre, auf diesem Wege Sicherheit zu erzeugen, dass man überall Polizei postiert."

Auf die Frage, ob die AfD für Christen wählbar sei, antwortete Deutschlands oberster Protestant: "Bestimmte Aussagen, die sich gegen Menschen pauschal richten, sind aus meiner Sicht nicht akzeptabel. Ausländerfeindlichkeit ist nicht vereinbar mit dem christlichen Glauben." (dpa)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.