Politik

Bringen nichts: Betonblöcke als Durchfahrsperre gegen terroristische Attacken wie hier in Hamburg vor einem Weihnachtsmarkt. (Foto: Markus Scholz/dpa)

11.04.2017

Crashtest: Lkw durchbrechen mobile Anti-Terror-Sperren

Massive Betonblöcke sollen Großveranstaltungen in Deutschland vor Anschlägen mit einem Lastwagen schützen. In einem Test wurde jetzt die Wirkung überprüft. Die Ergebnisse sind ernüchternd

Die in Deutschland verwendeten mobilen Anti-Terror-Sperren aus Beton halten einem Angriff mit einem Lastwagen nicht stand. Das haben zwei Tests der Prüfgesellschaft Dekra im Auftrag des MDR-Magazins "Umschau" ergeben. Die überprüften Betonblöcke wurden den Angaben zufolge bundesweit zum Schutz von Großveranstaltungen eingesetzt. Bei den Tests in Neumünster fuhr ein Lastwagen mit Tempo 50 auf die Betonsperren auf. Einmal standen die Sperren quer zur Fahrtrichtung, einmal schräg. Scheinbar mühelos habe der Lkw die 2,4 Tonnen schweren Betonblöcke beiseite geschoben und die Absperrungen durchbrochen, hieß es in einem MDR-Hörfunkbeitrag. Zwar sei der Lkw beim Aufprall beschädigt worden. Aber die Aufhaltewirkung sei "relativ gering" gewesen, sagte Dekra-Testleiter Marcus Gärtner.

Mühelos schiebt der Lkw die Betonblöcke weg

Für den Test wurde ein beladener Lkw mit einem Gesamtgewicht von zehn Tonnen genutzt. Der Fahrzeugtyp entspreche dem, der bei dem Anschlag von Nizza im Sommer 2016 genutzt wurde. Damals waren 84 Menschen getötet worden, als ein Attentäter in eine Menschenmenge raste. Der bei dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt verwendete Lastwagen sei noch erheblich größer gewesen. Nach dem Anschlag von Nizza wurden die Betonblöcke, die von verschiedenen Herstellern produziert werden, in Deutschland zum Schutz von Großveranstaltungen genutzt. Unter anderem wurden sie beim Tag der Deutschen Einheit 2016 in Dresden eingesetzt. Der Dresdner Polizeidirektor Renè Demmler sagte dem MDR, der Test zeige, "dass mehr Mittel erforderlich sind, um wirklich das Risiko noch in stärkerem Maße zu reduzieren". (dpa)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche

Soll die tägliche Höchstarbeitszeit flexibilisiert werden?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.