Politik

"Wir sind bereit für einen Politikwechsel in Deutschland", schreib Markus Söder auf Instagram zu diesem Foto. (Screenshot: BSZ)

27.02.2025

"Die neue syrische Regierung wird wahrscheinlich vielfältiger" - CSU-Foto heizt Debatte um Frauenanteil an

Sechs Wahlsieger sitzen in einem Raum, um den von ihnen geplanten Politikwechsel zu besprechen. Frauen fehlen in der Runde. Die Grünen-Chefin zieht deshalb einen Syrien-Vergleich - der allerdings durchaus gewagt ist

Ein von CSU-Chef Markus Söder veröffentlichtes Foto über die Unionsberatungen nach dem Sieg bei der Bundestagswahl sorgt für Diskussionen über die fehlende Beteiligung von Frauen an den Gesprächen sowie den Anteil von Frauen im neuen Bundestag. Zu sehen sind auf dem Bild aus einem kargen Besprechungszimmer die Spitzen von CDU und CSU: Parteichef und Kanzlerkandidat Friedrich Merz, Generalsekretär Carsten Linnemann und der Erste Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Fraktion, Thorsten Frei, von CDU-Seite sowie von der CSU Söder, Generalsekretär Martin Huber und Landesgruppenchef Alexander Dobrindt. 

"Alle sitzen seit Jahrzehnten in der Politik"

Das Bild sorgte in sozialen Netzwerken für teils spöttische Kommentare. Die Satireseite "Postillon" etwa schrieb dazu: "Union wehrt sich gegen Kritik, dass keine Frauen am Meeting teilnehmen: "Was glauben Sie denn, wer den Tisch gedeckt hat?"" Grünen-Chefin Franziska Brantner sagte der Deutschen Presse-Agentur zu den Diskussionen: "Die neue syrische Regierung wird wahrscheinlich vielfältiger als das Verhandlungsteam der Union." Eine Userin kommentierte unter dem Foto: "Nichts sagt 'Politikwechsel' wie sechs alte Männer in dunklen Anzügen, die alle seit Jahrzehnten in der Politik und teilweise sogar an Regierungen beteiligt sind. Bin schon total gespannt, welche innovativen Ideen in dieser Runde entstehen."

Syrien als passender Vergleich?

Allerdings ist der Syrien-Vergleich der Grünen durchaus gewagt. Denn die dortige Übergangsegierung schließt bislang beinahe sämtliche ethnischen und religiösen Midnerheiten von der Machtverteilung aus. Überdies dürften dort Frauen wohl keine ernsthafte Regierungsmacht erhalten  Zuletzt verweigerte dort der dortige neue Machthaber Ahmed al-Sharaa der deutschen Außenministerin  Annalena Baerbock den Handschlag.

Laut Statistik des Bundestages sind unter den insgesamt 630 Abgeordneten 204 Frauen - das sind 32,4 Prozent. Bei der CDU liegt der Frauenanteil bei 22,6 Prozent (2021: 23,8), bei der CSU bei 25 Prozent (2021: 22,2). Am höchsten ist der Anteil weiblicher Abgeordneter demnach bei Bündnis 90/Die Grünen mit 61,2 Prozent (2021: 58,5 Prozent), am niedrigsten bei der AfD mit 11,8 Prozent (2021: 13,3 Prozent). Bei der SPD beträgt der Frauenanteil nach den Angaben 41,7 Prozent (2021: 41,8 Prozent), bei der Linken 56,2 Prozent (2021: 53,9 Prozent). (dpa/BSZ/loh/till)

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