Politik

Angela Merkel mit Barack Obama 2015 auf einer Wiese bei Schloss Elmau. Damals ab es einen Vorlauf von eineinhalb Jahren - und kein Corona. (Foto: dpa/Michael Kappeler)

14.12.2021

G7-Gipfel kommt erneut nach Elmau

Vor traumhafter Bergkulisse sollen erneut die Staats- und Regierungschefs von sieben führenden Industrienationen zusammenkommen: Schloss Elmau wird erneut Schauplatz des G7-Gipfels - mitten in Corona-Zeiten und mit kurzem Vorlauf

Verschlossene Gulli-Deckel, Sperrgitter, Tausende Polizeibeamte, Demonstranten in Zelten und überall Dixie-Klos - die Garmischer haben die Bilder noch gut in Erinnerung. Im Juni 2015 kamen zum ersten Mal die Staats- und Regierungschefs von sieben führenden Industrienationen nach Schloss Elmau. Nun soll der G7-Gipfel vom 26. bis zum 28. Juni nächsten Jahres erneut in dem Luxushotel vor der grandiosen Bergkulisse bei Garmisch-Partenkirchen stattfinden. Deutschland übernimmt 2022 turnusgemäß wieder den Vorsitz der G7 - dazu zählen außerdem Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Kanada und die USA.

Schloss Elmau erfülle alle logistischen und sicherheitstechnischen Anforderungen an einen G7-Gipfelort, teilte der Sprecher der Bundesregierung, Steffen Hebestreit, am Dienstag mit. Und: "Mit seiner landschaftlich reizvollen Kulisse bot Schloss Elmau schon damals einen attraktiven Rahmen für die Gespräche und Begegnungen der Staats- und Regierungschefs, hat weltweit einen bleibenden Eindruck hinterlassen und gewährleistete einen reibungslosen Ablauf."

Man freue sich "sehr auf die ganze Welt, die dann nach Bayern kommt", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Beim G7-Gipfel 2015 hatte die damalige Kanzlerin Angela Merkel (CDU) unter anderem den damaligen US-Präsidenten Barack Obama in der oberbayerischen Bergidylle begrüßt. Die Bilder gingen um die Welt. In dem Ort Krün prostete Obama Trachtlern mit einem Weißbier zu - es war allerdings alkoholfrei.

Nur ein halbes Jahr Zeit

Damals allerdings gab es eineinhalb Jahre Vorlauf. Die nunmehr knappe Zeit von einem halben Jahr sieht man in der Region kritisch. Hinzu komme die Corona-Lage, hieß es aus Landratsamt und Rathaus. Seit ein paar Wochen war bereits über den Gipfel spekuliert worden. Hotels sollen schon weitgehend belegt sein - parallel zum Gipfel finden im nahen Oberammergau die Passionsspiele statt.

"Es wird wieder ein herausfordernder Einsatz", sagt Carolin Englert, Pressesprecherin des Planungsstabes G7-Gipfel 2022, den die Polizei eingerichtet hat. Man beginne allerdings nicht bei Null. "Wir haben viele Erfahrungen aus dem Jahr 2015." Es werde einen engen Schulterschluss der Sicherheitsbehörden geben. Beim Innenministerium hieß es, alle Verbände der Bayerischen Polizei seien eingebunden.

Der G7-Gipfel im Juni 2015 in Elmau war der bislang größte Polizeieinsatz in Bayern. Rund 18 000 - nach damaligen Zahlen an die 20 000 - Polizeibeamte waren rund um den Gipfel im Einsatz. Insgesamt reisten 4000 bis 5000 Gegner an. Vier bis fünf Polizisten auf einen Demonstranten - einen "Sicherheits-Overkill" nannten die Grünen im bayerischen Landtag das damals. Krawalle wie 2007 beim G8-Gipfel in Heiligendamm blieben aus - sei es wegen der starken Staatsmacht, wegen der abgeschotteten Lage des Tagungsortes oder weil viele gewaltbereite Demonstranten gar nicht erst anreisten.

"Eine Riesenherausforderung"

Neben der knappen Vorlaufzeit bereitet Corona den Verantwortlichen Sorgen. Die Corona-Pandemie hat die Welt weiter fest im Griff. Krankenhäuser sind voll, das Gesundheitssystem am Anschlag.
"Das ist eine Riesenherausforderung, gerade im Hinblick darauf, dass die Corona-Zahlen noch sehr hoch sind", sagte der Sprecher des Landratsamtes Garmisch-Partenkirchen. Die betreffenden Bereiche arbeiteten "schon jetzt am Limit und darüber hinaus". 2015 hätten Gesundheitsamt und Gewerbeamt vor dem Gipfel alle Hotels und Gaststätten engmaschig kontrolliert.

Die Bürgermeisterin von Garmisch-Partenkirchen, Elisabeth Koch (CSU), sagte, die knappe Vorbereitungszeit von rund einem halben Jahr sei "im Grunde genommen fast eine Zumutung, aber wir werden das Beste daraus machen und uns in bewährter Weise als gute Gastgeber zeigen".
(Sabine Dobel, dpa)

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