Politik

Die Fallzahlen steigen. Werden Masken im Herbst wieder das Straßenbild bestimmen? (Foto: dpa/Peter Kneffel)

15.09.2023

Der Herbst naht – und die Corona-Angst

Die Pandemie ist offiziell vorbei. Dennoch gibt es Forderungen nach neuen Maßnahmen – wie sieht es in Bayern aus?

Wird es im Herbst in Bayern wieder Impfpflichten geben? Wird Maskentragen erneut Vorschrift? Muss man sich wieder ständig testen lassen? Solche Fragen könnte man sich angesichts neuester Nachrichten stellen. Schließlich wird gerade wieder vor einem Anstieg der Fallzahlen gewarnt. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete und Arzt Janosch Dahmen zum Beispiel fordert bereits eine Maskenpflicht für Kliniken. Das Gesundheitsministerium in Israel wies jüngst alle Kliniken an, PCR-Tests bei neuen Patient*innen durchzuführen – die Kliniken wehren sich gegen die Vorgabe. Aus den USA hört man von vereinzelten Schulschließungen und Maskenpflicht an Colleges. 

Die Frage, was im Herbst womöglich passieren wird, ist vor allem für die ältere Generation von Interesse. „Corona ist für sie mit einem größeren gesundheitlichen Risiko verbunden“, erinnert Franz Wölfl, Vorsitzender der Landesseniorenvertretung Bayern (LSVB). Zum Schutz von Heimbewohner*innen reicht es nach seiner Einschätzung aktuell aus, Besuchenden das Tragen von FFP2-Masken zu empfehlen: „Bei entsprechender Gefährdungslage sollte eine Pflicht angeordnet werden“, sagt er. In der Pandemie gerieten neben Kindern und Jugendlichen vor allem Alte stark ins Hintertreffen. Dies darf laut Wölfl nicht noch einmal geschehen. Er fordert, alte Menschen nie mehr von der Außenwelt abzuschotten.

Wird die Lage brenzlig, muss vor allem in den Kommunen so bald wie möglich gehandelt werden. In Bamberg denkt man nicht, dass dies ein Problem werden könnte. „Aufgrund der Erfahrungen mit dem bisherigen Pandemiegeschehen können erforderlich werdende Schutzmaßnahmen bei der Stadt sehr schnell wieder aktiviert werden“, so die dortige Pressestelle. Zum Beispiel über verstärkte Homeoffice-Möglichkeiten. Bambergs Sozialreferent Jonas Glüsenkamp hofft auf einen Lerneffekt aus der Vergangenheit. „Wichtig ist, dass verstärkt auf die psychische Gesundheit von Kindern Rücksicht genommen wird“, appelliert er an die Politik.

Was also kann auf Bayerns Schulen zukommen, was schließt man aus? Auf die Frage, inwieweit früher angeordnete Maßnahmen aufgrund der in der Pandemie gewonnenen Erkenntnisse auf keinen Fall mehr angeordnet werden, will sich das Kultusministerium nicht äußern. „Derzeit sind keine schulspezifischen Einschränkungen erforderlich, es gelten die allgemeinen Empfehlungen“, heißt es lapidar auf eine Anfrage der Staatszeitung.

Das bayerische Gesundheitsministerium versichert: „Das Offenhalten von Kitas und Schulen hat für uns oberste Priorität.“ Durch die Schließung von Kindergärten und Schulen seien Kinder und Jugendliche „vielfältig psychisch belastet“ worden.
Aktuell ist man nach den Zahlen des Gesundheitsministeriums in Bayern weit von einer Pandemie entfernt. Die Sieben-Tage-Inzidenz liege bei sieben Covid-19-Fällen pro 100 000 Personen. Die WHO hat derweil allen Risikopatient*innen zur Auffrischungsimpfung geraten. (Pat Christ)
 

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