Politik

Rebecca Lenhard spielt in ihrer Freizeit gern Fußball und Handball. (Foto: Hirschberger)

28.02.2025

Die Fridays-for-Future-Frau

Die jüngste neue Grüne aus Bayern im Bundestag: Rebecca Lenhard aus Nürnberg

Rebecca Lenhard (Grüne) ist am Tag nach der Wahl nur schwer zu erreichen. Zeit hat sie endlich im Zug von Nürnberg nach Berlin, doch die Handyverbindung ist schlecht. Für die 29-Jährige ein Grund mehr für ihre Reise in Richtung Bundestag. „Ich möchte Deutschland digitaler machen“, sagt die studierte Informatikerin und Kommunikationspsychologin. Dazu gehören für sie neben dem Mobilfunknetzausbau die Cybersicherheit und die Digitalisierung der Verwaltung. Berufliche Erfahrung in diesem Bereich hat sie in den letzten zehn Jahren unter anderem im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge gesammelt, wo sie Asylverfahren digitalisiert hat. 

Dass es die Grünen-Kreisvorsitzende in Nürnberg-Stadt in den Bundestag geschafft hat, war trotz der bundesweiten Stimmenverluste für die Partei absehbar. Bei der Aufstellungsversammlung wurde die 29-Jährige auf den aussichtsreichen elften Listenplatz gewählt. Als Direktkandidatin trat sie die Nachfolge von Tessa Ganserer an, die wegen des Hasses, der ihr als Transfrau entgegenschlug, nicht mehr kandidieren wollte. Ihren Erfolg erklärt Lenhard neben ihrem politischen Engagement mit dem breiten queeren und digitalpolitischen Unterstützernetzwerkes. Bei den Erststimmen lag sie in Nürnberg-Nord mit 21,6 Prozent auf Platz zwei hinter der CSU.

Dass ihr Weg nach Berlin in die Opposition führt, ist für Lenhard noch nicht ausgemacht

Zu den Grünen kam die Nürnbergerin vor sechs Jahren über Fridays for Future. Dass es in diesem Wahlkampf kaum um Klimapolitik ging, schmerzt sie. „Ich habe auf jedem Podium mein Bestes gegeben, das Thema Klima auf die Tagesordnung zu setzen“, versichert sie. Auch in diesem Bereich hofft sie, durch die Digitalisierung neue Potenziale zur Einsparung von CO2-Emissionen zu heben – etwa durch smarte Stromnetze. „Wir dürfen jedoch nicht nur auf technische Lösungen setzen, sondern müssen auch den sozialen Zusammenhalt stärken“, unterstreicht sie. Dazu gehört für sie zum Beispiel die Reform des Dienstwagenprivilegs.

Dass ihr Weg nach Berlin in die Opposition führt, ist für Lenhard noch nicht ausgemacht. „Wir werden sehen, welche Rolle wir als Fraktion in Zukunft einnehmen werden“, erklärt sie. Tatsächlich ist es zwar wenig realistisch, aber nicht völlig ausgeschlossen, dass die Grünen doch noch als Koalitionspartner gebraucht werden. Sollte das BSW wegen der angekündigten Klage doch noch in den Bundestag einziehen, hätte eine Koalition aus Union und SPD keine Mehrheit mehr. „Wir sind jederzeit bereit, Verantwortung zu übernehmen“, betont Lenhard, die in ihrer Freizeit gern Fußball und Handball spielt. (David Lohmann)

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