Politik

25.04.2025

Die Rente ist nicht mehr sicher

Ein Kommentar von Thorsten Stark

Seit Jahren steuert der Staat auf eine Katastrophe zu, die noch stärker verdrängt wird als die Folgen des Klimawandels: Wegen der stetig älter werdenden Gesellschaft nimmt die Zahl der Rentenbeitragszahlerinnen und -zahler immer weiter ab. Mit dramatischen Folgen. Spätestens in einer Generation wird die gesetzliche Rente das Leben im Alter nicht mehr finanzieren können. Das wäre eine staatliche Bankrotterklärung.

Zynischerweise müssen die Beschäftigten, die der Rentenschock mit voller Wucht treffen wird, bis dahin immer mehr einzahlen. Jetzt schon beträgt der Rentenbeitrag 18,6 Prozent des Bruttolohns. Prognosen zufolge wird er bis 2030 bereits die 20-Prozent-Marke überschritten haben. Gleichzeitig verspricht der Staat weitere Zuckerl für jetzige Rentnerinnen und Rentner, etwa die Ausweitung der Mütterrente. Fachleute zweifeln auch an, dass die Mehrkosten für die vorgesehene Absicherung des Rentenniveaus bei 48 Prozent des Durchschnittslohns bis 2031 allein über Steuern zu finanzieren sind. So versprechen es Union und SPD in ihrem Koalitionsvertrag. Eine grundlegende Reform ist dagegen bis nach der nächsten Bundestagswahl vertagt. Man will es sich halt nicht mit der Boomer-Generation verscherzen.

Auch die Bürgerinnen und Bürger müssen Verantwortung übernehmen

Klar: Die Auswirkungen der demografischen Entwicklung kann nicht der Staat allein auffangen. Die Bürgerinnen und Bürger müssen selbst Verantwortung übernehmen und sich um eine zusätzliche private Absicherung bemühen. Doch weil sie immer mehr für die Sozialversicherungen sowie das Wohnen zahlen müssen, bleibt ihnen auch viel weniger Geld für die Altersvorsorge.

Daran wird auch die geplante Frühstart-Rente nichts ändern: Dafür erhält jedes Kind zwischen 6 und 18 Jahren 10 Euro pro Monat vom Staat. Das Geld landet in privatwirtschaftlich organisierten Depots, die im Rentenalter zur Verfügung stehen. Der Nutzen scheint gering, genau wie der Anreiz, die Depots selbst aufzustocken. Anders wäre das beim Altersvorsorge-Plan der FDP gewesen: Dabei hätte der Staat nur gezahlt, wenn man selbst investiert – dafür aber deutlich mehr: Für jeden Euro hätte es bis zu einem Betrag von 3000 Euro jährlich 20 Cent vom Staat gegeben, bei Familien sogar 25 Cent. Doch zur Verabschiedung des Entwurfs kam es wegen des Scheiterns der Ampel-Koalition nicht mehr. Leider.
 

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