Franziskus ist mit 88 Jahren gestorben - am Ostermontag um 7.35 Uhr, in seiner Residenz im Vatikan, der Casa Santa Marta, und auch im Amt, obwohl bei ihm die letzte Zeit sehr oft über einen Rücktritt spekuliert worden war. Im Frühjahr lag er bereits 38 Tage mit einer lebensbedrohlichen Lungenentzündung im Krankenhaus. Die Ärzte hatten ihn fast schon aufgegeben. Aber dann kehrte er doch noch einmal in den Vatikan zurück. Wenn auch für vier Wochen nur.
Am Ostersonntag spendete er, sehr geschwächt bereits, vor Zehntausenden Gläubigen den Segen Urbi et Orbi. Mehr als zwei, drei Sätze bekam er nicht mehr heraus. Dann wurde er im offenen Papamobil noch einmal über den Petersplatz gefahren. Das war das letzte Mal, dass man ihn zu Gesicht bekam. Er wurde nicht so alt wie Benedikt, aber so alt wie kein anderer amtierender Papst seit mehr als einem Jahrhundert.
Ministerpräsident Markus Söder sagte zum Tode von Papst Franziskus: “Heute ist ein sehr schwerer Tag. Der Tod von Papst Franziskus macht auch mich persönlich tieftraurig und betroffen. Ein großer Mahner für Frieden und Versöhnung ist von uns gegangen. Ausgerechnet an Ostern – einer ganz besonderen Zeit im Zeichen des Abschieds, der Trauer und der Auferstehung. Trotz Krankheit war er bis zum letzten Tag im Dienst für die Menschen und den Glauben. Noch gestern spendete der Papst den Segen „Urbi et Orbi“. Der Glaube gibt Orientierung und Halt gerade in einer Welt in Aufruhr. Für Verlässlichkeit und Kraft stand auch der Heilige Vater. Ich bin froh, glauben zu können. Zweimal durfte ich selbst zu Papst Franziskus zur Audienz in Rom. Es waren immer große und bewegende Momente – mal ernsthaft, mal heiter und immer sehr freundlich. Der Papst kannte und mochte auch Bayern sehr: „Maria Knotenlöserin“ ist eines seiner Lieblingsbilder und hängt im Original in der Augsburger Kirche Sankt Peter am Perlach. Wir stehen heute in großer Trauer alle zusammen und werden Papst Franziskus immer in Erinnerung halten. Möge er in Frieden ruhen.“
Aigner: "Er gab er dem globalen Süden eine Stimme"
Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) erklärt: „Papst Franziskus hat es im schwierigen Amt an der Spitze der Katholischen Kirche in beeindruckender Weise verstanden, die Gläubigen mit seiner Botschaft zu erreichen und zu berühren. Als erster Papst aus Lateinamerika gab er dem globalen Süden eine Stimme in der Weltkirche. Seine Begeisterung für die Botschaft des Evangeliums war für jeden spürbar, der ihn sehen und erleben durfte. Meine Besuche im Vatikan werde ich immer in dankbarer Erinnerung behalten, die Begegnungen mit Papst Franziskus habe ich als einmaliges Geschenk und große Bereicherung empfunden. Seine Demut, Barmherzigkeit und sein Engagement für die Ärmsten haben mich tief bewegt.“
"Wir trauern um Papst Franziskus. Eine starke und mahnende Stimme in der Welt ist zum Ostermontag für immer verstummt. Trotz körperlicher Beschwerden trat Papst Franziskus bis zuletzt für seine zentrale Botschaft ein: Dass sozial Schwache und Menschen, die wenig haben, nicht vergessen werden", sagt Klaus Holetschek, Vorsitzende der CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag, laut Mitteilung zum Tod von Papst Franziskus. Oft auch kritisch gegen den Mainstream und das kirchliche Establishment habe Franziskus mit seiner Bescheidenheit das Amt des Papstes auf unkonventionelle Art verändert. Von den Straßen Argentiniens bis in die Hallen des Vatikans sei er als Angehöriger des Jesuiten-Ordens seinen Wurzeln als fürsorgender Seelsorger und spiritueller Theologe stets treu geblieben.
"Der Tod von Papst Franziskus berührt die Menschen weltweit und mich ganz persönlich. Gemeinsam mit Ministerpräsident Dr. Markus Söder habe ich den Papst im Mai 2024 bei einer Audienz persönlich kennenlernen dürfen. Diese Begegnung war für mich als gläubigen Christen ein sehr bewegender und berührender Moment", so Holetschek. Die Begegnung sei voller Herzlichkeit und Offenheit gewesen. "Ich werde mich an Franziskus als hochsensiblen Analytiker unserer Zeit erinnern, der keine Scheu davor hatte, auch schwierige Themen wie die oftmals große Distanz zwischen Kirche und Jugend offen und selbstkritisch anzusprechen. Das hat mir imponiert", betont der CSU-Fraktionschef. Immer wieder seien die Gedanken von Franziskus auch wichtige Impulse gewesen, um das eigene Handeln zu überdenken.
"Unsere Gedanken und Gebete sind bei Papst Franziskus. Ich werde ihm ein würdiges Andenken bewahren", so Holetschek. (BSZ)
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