Politik

Die Landtags-Grünen kritisieren die Gutscheinaktion der Staatsregierung für Schwimmkurse als "ein wahres Bürokratiemonster, das die Vereine belastet und Kursanbieter ganz offensichtlich reihenweise davon abschreckt, die Gutscheine anzunehmen". (Foto: Bilderbox.com/Wodicka)

03.06.2024

Grüne: Gutscheine für Kinder-Schwimmkurse sind ein Flop

Die Schwimmfähigkeit von Kindern nimmt ab. Die Staatsregierung wollte mit einem Gutschein-Programm gegensteuern. Doch das scheint ins Stocken geraten zu sein

Die Offensive der bayerischen Staatsregierung, mit Gutscheinen für Schwimmkurse das Dilemma mangelnder Schwimmfähigkeit bei Kindern zu bekämpfen, ist nach Ansicht der Grünen im Landtag ein Flop. Während im Aktionsjahr 2020/21 noch 50.000 Gutscheine über 50 Euro für den Erwerb des "Seepferdchens" als erster Stufe des Schwimmenlernens abgerufen worden seien, seien im Jahr 2023/2024 bisher nur 14.500 solcher Ermäßigungstickets angenommen worden, geht aus der Antwort der Staatsregierung auf eine Anfrage der Landtags-Grünen hervor.

Berechtigt seien rund 300.000 Kinder im letzten Kindergarten- und im ersten Grundschuljahr. Die Gründe seien ein zu hoher Aufwand für die Anbieter von Schwimmkursen, meist Vereine, und zu wenig freie Plätze in den Kursen.

Die Staatsregierung versuche nun, mit einer Aufwandsentschädigung für die Anbieter in Höhe von 2,50 Euro pro Gutschein die Akzeptanz für die Gutscheine zu erhöhen. Außerdem soll eine App den Umgang leichter machen.

Schulze: "Ein wahres Bürokratiemonster"

"Mit der Seepferdchen-Gutscheinaktion hat die Söder-Regierung Eltern und Kindern außer einer schicken Ankündigung wenig geliefert", sagte Grünen-Fraktionschefin Katharina Schulze. "Was bleibt, ist ein wahres Bürokratiemonster, das die Vereine belastet und Kursanbieter ganz offensichtlich reihenweise davon abschreckt, die Gutscheine anzunehmen." Dabei sei es wichtig, dass jedes Kind in Bayern Schwimmen lerne. 

Einer Umfrage im Auftrag der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) zufolge konnten im Jahr 2022 etwa 20 Prozent aller Grundschulkinder nicht sicher schwimmen. Der Prozentsatz habe sich seit 2017 verdoppelt. Die DLRG fordert mehr Schwimmunterricht in den Schulen, um auch einkommensschwachen Haushalten das Erlernen des sicheren Schwimmens zu ermöglichen. 

Der Grünen-Politiker Max Deisenhofer forderte die Staatsregierung auf, mehr Geld in die Sanierung von Schwimmbädern zu investieren. Außerdem brauche es genügend Lehrkräfte mit entsprechender Ausbildung, damit Schulschwimmen so stattfinden könne, wie es der Lehrplan vorsehe. (Michael Donhauser, dpa)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche

Soll die tägliche Höchstarbeitszeit flexibilisiert werden?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Passwort vergessen?

Geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail ein um Ihr Passwort zurückzusetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: vertrieb(at)bsz.de

Zurück zum Anmeldeformular 

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Passwort vergessen?

Geben Sie Ihren Benutzernamen oder Ihre E-Mail ein um Ihr Passwort zurückzusetzen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: vertrieb(at)bsz.de

Zurück zum Anmeldeformular 

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.