In der internistischen Abteilung des Oberpfälzer Kardiologen Jörg-Heiner Möller landen Menschen, die krank und tief verzweifelt sind. Sie haben einen Ärztemarathon hinter sich. Und fanden keine Hilfe. Krank wurden sie nach der Corona-Impfung. In der Zeitung Nordkurier äußerte der Kardiologe kürzlich, dass er inzwischen weit über 100 Betroffene zu betreuen habe.
Lange wurde so getan, als handelte es sich um eine Marginalie: Impfschäden, hieß es, seien „extrem selten“. Das wird inzwischen von immer mehr Ärzt*innen dementiert. Der Münchner Immunologe Peter Schleicher etwa erklärt auf Anfrage der Staatszeitung, er sehe „eine Flut von Nebenwirkungen“. Auch wagen sich mittlerweile Geschädigte vors Gericht. Am 15. März beginnt am Landgericht Frankfurt der deutschlandweit erste Zivilprozess gegen Biontech. Für August ist der erste bayerische Prozess anberaumt. Gegen Astrazeneca läuft ein Prozess am Landgericht Köln.
Arztpraxen klären Patient*innen auf, bevor diese Tabletten schlucken. Oder sich impfen lassen. Dies wurde laut Peter Schleicher bei der Corona-Impfung fahrlässigerweise oft unterlassen. Ziel war es, schnellstmöglich so viele Menschen wie möglich zu impfen. Das geschah sogar auf Raststätten.
Viele offene Fragen – Aufklärung tut not
Injiziert wurde ein Stoff, dessen Entwicklung auf einer Studie beruht, die der Regensburger Wissenschaftler Christof Kuhbandner als „Fiasko“ beschreibt: „Dass es zum Beispiel keine Placebo-Gruppe mehr gibt, weil die entblindet und zum Großteil geimpft wurde, ist für mich aus methodischer Perspektive ein Skandal“, kritisiert der Psychologe.
Hätte das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) ein Veto gegen die Entscheidung einlegen müssen, möglichst alle Menschen gegen Covid-19 zu impfen? Womöglich. Doch das PEI hatte den Impfstoff nicht akribisch geprüft. Dies erfuhr ein Quintett von Naturwissenschaftlern, dem Tobias Unruh angehört, Spezialist für Nanomaterialcharakterisierung an der Uni Erlangen. Offiziell will sich Unruh nicht äußern. Seine private Meinung allerdings gibt er preis. Weil die Thematik politisch derart brisant ist, habe er damit gerechnet, dass sich das PEI zurückhaltend auf seine Anfrage und die seiner Kollegen äußern würde. „Dass wir allerdings nicht einmal Antworten zu den Vorgaben der Aufsichtsbehörden bezüglich der zulässigen Grenzwerte für die Konzentrationen der Inhaltsstoffe der sogenannten Impfstoffe erhalten, hatte ich nicht erwartet“, sagt er. Schon gar nicht habe er damit gerechnet, dass diese Information „als Geschäftsgeheimnis der Firma Biontech“ angesehen werden könnte.
Erstaunlich sei insbesondere der „vermutlich große Toleranzbereich für die Konzentration von aktiver mRNA in den Partikeln“, so Unruh. Der dürfe wohl um einen Faktor von etwa 4,2 schwanken. „Wenn dieser Toleranzbereich tatsächlich erlaubt ist und auch in den Formulierungen ausgeschöpft wird, lassen sich weder kausale Zusammenhänge zwischen Impfung und Wirkung noch zwischen Impfung und Nebenwirkung genau verifizieren“, so sein Fazit. Beides hänge offenbar stark von der mRNA-Dosis ab.
Monatelang wurde von der Bundesregierung eine möglichst hohe Impfquote angestrebt. Wer das nicht gut fand, wurde als wissenschaftsfeindlich und unsozial abgetan. Nun deutet vieles darauf hin, dass die Vorbehalte berechtigt sind: Die Corona-Impfung ist alles andere als ungefährlich. Peter Schleicher zum Beispiel beobachtet einen „rapiden Anstieg“ sogenannten Turbokrebses. Sowohl Fälle von Multipler Sklerose als auch Zoster-Enzephalitis, Leberversagen und Gesichtslähmungen aus seiner Praxis hält der 73-jährige Arzt aus München für höchstwahrscheinlich impfbedingt.
Jörg-Heiner Möller, Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie in der Oberpfalz, berichtete in der norddeutschen Zeitung Nordkurier von schwerstkranken Menschen, die keine psychischen Reserven mehr haben. „Ich sehe zerstörte Lebensläufe, finanzielle Abstürze, zerrüttete Beziehungen, schwere Depressionen, bei denen Antidepressiva in keiner Weise helfen, und – Suizide, zunehmend“, so der Kardiologe. Weitere Presseanfragen möchte Möller momentan nicht beantworten, teilt er der Staatszeitung mit. Er begründet dies damit, dass er sich um seine zahlreichen Post-Vac-Patienten kümmern müsse.
Für Unruhe sorgt unterdessen, dass seit Monaten stets deutlich mehr Menschen auf dem Sterbebett liegen, als zu erwarten wäre. Christof Kuhbandner ging der Sache statistisch nach. Dabei entdeckte er ein „starkes Alarmzeichen“: Jedes Mal, wenn viel geimpft wurde, schnellten nach seinen Analysen die Todeszahlen nach oben. Es dürfe nicht länger sein, dass man gegen ein Tabu verstößt, fragt man nach der Sicherheit der Impfstoffe, so der Regensburger Psychologe. Das Sterbegeschehen der vergangenen Monate ist für ihn „historisch absolut herausstechend“. Der Lehrstuhlinhaber behauptet zwar nicht, dass die Impfungen schuld am überproportionalen Sterben gerade in jüngeren Altersgruppen seien. Natürlich muss zwischen Korrelation und Kausalität unterschieden werden. Die von ihm entdeckten Korrelationen sollten aber endlich untersucht werden, fordert er.
Wer glaubt, einen Impfschaden erlitten zu haben, kann sich an das Bayreuther Zentrum Bayern Familie und Soziales (ZBFS) wenden. Dort gingen inzwischen 1585 Anträge auf Entschädigung ein, informiert Pressesprecher Benjamin Vrban. Bearbeitet wurden 727 Anträge. In 71 Fällen gab es eine Anerkennung, 633 Anträge wurden abgelehnt, 23 seien zurückgenommen worden. 858 Anträge müssen noch bearbeitet werden. Meist würden internistische oder neurologische Impfkomplikationen angegeben.
Auch Judith S. (Name geändert) aus Schwaben stellte einen Antrag an das ZBFS. „Ich habe allerdings noch kein Ergebnis, man hat mir gesagt, ich müsse mit einer Bearbeitungszeit von bis zu neun Monaten rechnen“, sagt die 54-jährige Hebamme, die sich im April 2021 mit einem, wie sie sagt, „sehr schlechten Gefühl“ mit Biontech impfen ließ. Judith S. erhielt inzwischen von mehreren Ärzten bestätigt, dass sie an PostVac leidet: „Ich habe dauerhafte Einschränkungen im kognitiven Bereich.“ Ganz schlimm sei es im Sommer 2021 gewesen: „Ich war zu keinem klaren Gedanken mehr fähig.“ Hinzu kommen eine inzwischen ausgeheilte Myokarditis sowie schwere muskuläre Einschränkungen: „Ich kann mich nur noch eine oder zwei Stunden auf den Beinen halten.“
Eineinhalb Jahre war Judith S. krankgeschrieben. Aktuell befindet sie sich in der Wiedereingliederung. Versuche, drei Stunden am Tag zu arbeiten, scheiterten. Das Schlimmste sei, so Judith S., dass kein Arzt sagen könne, ob sie je wieder gesund wird.
Auf die Prozesse gegen Biontech ist die Schwäbin sehr gespannt. Wird ihr eigener Antrag beim ZBFS nicht anerkannt, was nach ersten Aussagen des Amtes zu erwarten sei, will auch sie prozessieren. (Pat Christ)
Anmerkung der Redaktion: Die Verhandlung vor dem Frankfurter Landgericht findet nicht wie geplant am 15. März statt, sondern wurde auf den 28. April verschoben.
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