Politik

Die öffentliche Unterstützung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst für CDU-Chef Friedrich Merz (links) als Kanzlerkandidat der Union ist bei der CSU zurückhaltend aufgenommen worden. In einer aktuellen Umfrage in Bayern liegt Markus Söder (rechts) in der Gunst der Wähler*innen weit vor Merz. (Foto: dpa/Kappeler)

17.09.2024

K-Frage: CSU irritiert wegen Wüst-Vorstoß

Die Frage, wer Kanzlerkandidat der Union für die Bundestagswahl in einem Jahr wird, treibt CDU und CSU um. Die Unterstützung für CDU-Chef Merz aus NRW löst bei der CSU Irritation aus. Unterdessen sprechen sich viele Menschen in Bayern in einer Umfrage für Söder als Kanzlerkandidat aus

Die öffentliche Unterstützung des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Hendrik Wüst für CDU-Chef Friedrich Merz als Kanzlerkandidat der Union ist bei der CSU zurückhaltend aufgenommen worden. Der CSU-Fraktionschef im bayerischen Landtag, Klaus Holetschek, sagte der "Bild"-Zeitung, in der Frage der Kanzlerkandidatur gebe es "überhaupt noch keine Entscheidung. So lange nix beschlossen ist, ist auch nichts entschieden".

Wüst hatte am Montagabend erklärt, derzeit nicht für eine Kanzlerkandidatur zur Verfügung zu stehen und Merz zu unterstützen. Er war vorher lange als potenzieller Anwärter auf die Kanzlerkandidatur gehandelt worden - neben Merz, der als Favorit gilt, und CSU-Chef Markus Söder. Wüst leitet den mitgliederstärksten Landesverband der CDU. Mit ihm hat Merz nun gewichtige Rückendeckung.

Holetschek: Das war anders vereinbart

Nach Wüst' Statement sagte Holetschek laut "Bild" vor Journalisten bei der CSU-Fraktionsklausur in Kloster Banz, das könne man erst mal nur zur Kenntnis nehmen. "Man hat eigentlich ein anderes Verfahren vereinbart zwischen den Parteivorsitzenden - und deswegen finde ich das überraschend an der Stelle". Wüst müsse "selber wissen, was er kommuniziert. Es war ein gutes Verfahren und an dem hätte man festhalten sollen."

Merz und CSU-Chef Söder haben verabredet, die K-Frage im Spätsommer zu klären, nach den Wahlen in drei ostdeutschen Ländern. Am kommenden Sonntag ist die Landtagswahl in Brandenburg - und kalendarischer Herbstanfang. Der CDU-Vorsitzende hat in der Regel das erste Zugriffsrecht für die Kanzlerkandidatur der Union. Direkt nach den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen am 1. September hatte CSU-Chef Markus Söder allerdings mehrfach wiederholt, dass er dafür bereitstehe.

Umfrage: Söder deutlich vor Merz – in Bayern

Ginge es nach den bayerischen Wählern, wäre Söder die Kanzlerkandidatur der Union sicher. In einer aktuellen Umfrage im Auftrag von "17.30 Uhr SAT.1 Bayern" in Bayern gaben 41 Prozent dem CSU-Chef den Vorzug. Merz kam lediglich auf 10 Prozent.

Unter potenziellen CSU-Wählern lag Söder mit 55 zu 13 Prozent vorne. In beiden Gruppen wäre Merz nur dritte Wahl, jeweils knapp hinter Hendrik Wüst, der jedoch inzwischen nicht mehr für eine Kanzlerkandidatur der Union zur Verfügung steht. 

Wäre am Sonntag in Bayern Landtagswahl hieße der Gewinner der Umfrage zufolge voraussichtlich CSU. Das Umfrageinstitut projiziert auf Basis der Befragung 42 Prozent für die CSU. Das wären fünf Prozentpunkte mehr als bei der Landtagswahl im Oktober. Die Freien Wähler verlören knapp fünf Prozentpunkte und kämen auf elf Prozent - knapp hinter der AfD mit zwölf Prozent, die damit knapp drei Punkte zur Landtagswahl einbüßen würde. Für die Grünen projiziert GMS zehn Prozent - gut vier Prozentpunkte weniger als im Oktober vergangenen Jahres. 

Die SPD sehen die Demoskopen leicht im Minus bei noch sieben Prozent, knapp vor dem neuen BSW mit sechs Prozent. Die FDP käme auf zwei Prozent, gleichauf mit der Bayernpartei, die Linke auf ein Prozent. 

Das Umfrageinstitut GMS hat für den "Wählercheck" im Zeitraum von 11. September bis 16. September 2024 insgesamt 1048 Menschen befragt. (Lena Klimpel, Christof Rührmair, dpa)

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