Politik

Unterricht nur noch unter der Wahrung von Distanz. (Foto: dpa/Sven Hoppe)

08.12.2020

Keine Schulaufgaben bei Wechselunterricht

Für Schüler ab Klassenstufe acht aufwärts ändert sich das Schulleben nun deutlich, es gibt bis Weihnachten nur noch Wechsel- oder Distanzunterricht. Nun ist klar: Auch alle Klausuren entfallen

In Schulklassen, die sich wegen Corona im Wechsel- oder Distanzunterricht befinden, werden vor Weihnachten keine Schulaufgaben, Kurzarbeiten oder ähnliches mehr geschrieben. Das teilte das Kultusministerium mit. Dies gilt somit unter anderem ab Klassenstufe acht aufwärts - mit Ausnahme der jeweils letzten Jahrgangsstufen der jeweiligen Schularten.

"Schriftliche Leistungsnachweise" könnten in den betreffenden Klassen beziehungsweise Kursen bis Weihnachten nicht stattfinden. Details zu gegebenenfalls notwendigen Nachhol- oder Härtefallregelungen würden derzeit erarbeitet. Mündliche Leistungsnachweise bleiben möglich. Neu ist zudem: An allen Schulen entfällt der praktische Sportunterricht.

Das Kabinett hatte am Sonntag neuerlich Verschärfungen der Anti-Corona-Maßnahmen insbesondere an den Schulen beschlossen, die an diesem Mittwoch in Kraft treten. Demnach bleiben die Klassen eins bis sieben sowie alle Klassen an Förderschulen vollständig im Präsenzunterricht. Ab Klassenstufe acht wird mindestens auf einen Wechselbetrieb von Präsenz- und Distanzunterricht umgestellt. In Landkreisen und kreisfreien Städten mit mehr als 200 Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche wird sogar vollständig auf Distanzunterricht umgestellt. Ausnahmen sind jeweils die letzten Jahrgangsstufen der jeweiligen Schularten.

Distanzunterricht an beruflichen Schulen

Alle beruflichen Schulen - mit Ausnahme der FOS/BOS und der Wirtschaftsschule - stellen komplett auf Distanzunterricht um.

"Der Schulbetrieb reagiert flexibel auf die Herausforderungen der Corona-Pandemie", sagte Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler). Von diesen Mittwoch an gingen rund 40 Prozent der Schüler in Bayern in den Wechselunterricht oder in den Distanzunterricht.

Letzter Schultag vor den Weihnachtsferien ist der 18. Dezember - zwei Schultage wurden zuletzt gestrichen. Wie genau es nach dem Ferienende am 11. Januar an den Schulen weitergeht, ist offen. Dies werde nach dem aktuellen Infektionsgeschehen behandelt, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag in einer Regierungserklärung im Landtag. "Es spricht vieles dafür, auch später vorsichtig und umsichtig dann wieder einzusteigen." Konkreter wurde er aber nicht.

Sportunterricht entfällt

Angesichts der unverändert hohen Corona-Zahlen entfällt jedenfalls voraussichtlich bis Weihnachten an allen bayerischen Schulen der praktische Sportunterricht. Lediglich "sporttheoretische Inhalte" sollen weiterhin unterrichtet werden können. Und auch in den 11. und 12. Klassen an Gymnasien bleibt Sport unter Auflagen möglich.

"Die Pandemie stellt die Schulfamilie vor die große Herausforderung, Gesundheitsschutz und gute Bildungschancen für alle zu gewährleisten", sagte Piazolo. Er sicherte aber zu: "Wir werden für faire Rahmenbedingungen für alle Schülerinnen und Schüler sorgen."

Söder betonte: "Wir achten gemeinsam darauf, dass die Abschlussprüfungen und die Qualität der Abschlüsse in Bayern weiter im nationalen Vergleich mit an der Spitze bleiben." In den elften Klassen würden Prüfungen nachgeholt "und Zeit und Lehrpläne je nach Infektionsgeschehen angepasst", betonte er. Zudem würden Prüfungen gegebenenfalls nach hinten geschoben. "Es soll nicht noch ein zusätzlicher Leistungsdruck zu dem Corona-Stress entstehen."

Die Arbeitsgemeinschaft bayerischer Lehrerverbände (abl) beklagte am Dienstag, es gebe noch zu viele Unklarheiten. "Wir brauchen endlich eine längerfristige Strategie, einen Plan, der bis zu den Zeugnissen geht, damit endlich etwas Ruhe einkehrt und die Schulfamilie Konzepte planvoll umsetzen kann", sagte abl-Präsidentin Walburga Krefting.
(dpa)

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