Politik

München trauert. (Foto: dpa)

15.02.2025

Mutter und Kind (2) nach Münchner Anschlag tot - Das sagt die Familie der Opfer

Stadt und Freistaat trauern um die Todesopfer des wohl islamistisch motivierten Terrorangriffs. Beide hatten Migrationshintergrund

Zwei Tage nach dem Anschlag auf eine Demonstration in München sind eine Mutter und ihre kleine Tochter an ihren schweren Verletzungen gestorben. Es handele sich um ein zweijähriges Mädchen und eine 37 Jahre alte Frau aus München, teilte das bayerische Landeskriminalamt mit. Am Nachmittag kam Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zum Anschlagsort und legte eine weiße Rose an einem improvisierten Gedenkort nieder. 

Bei der Fahrt eines 24-jährigen Afghanen mit seinem Auto in eine Demonstration der Gewerkschaft Verdi waren am Donnerstag laut Polizei mindestens 39 Menschen verletzt worden. Die Ermittler gehen derzeit davon aus, dass die Tat einen islamistischen Hintergrund hat. Der Fahrer sitzt inzwischen in Untersuchungshaft.

Verdi: "Trauer über das Leid der Opfer des Anschlags schier unermesslich"

Verdi-Chef Frank Werneke äußerte sich zutiefst erschüttert über den Tod von Mutter und Tochter. Seinen Angaben zufolge handelt es sich bei der 37-Jährigen um eine Kollegin, die mit ihrem Kind an dem Demonstrationszug teilgenommen hatte. "Die Trauer über das Leid der Opfer des Anschlags von München wird so schier unermesslich", erklärte er. 

Die 37-jährige Frau wurde nach Angaben der Familie in Algerien geboren und kam mit vier Jahren nach Deutschland. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung".  Sie studierte demnach Umweltschutz und war seit 2017 bei der Stadt München als Ingenieurin beschäftigt. Die Verstorbene arbeitete zuletzt als Sachgebietsleiterin bei der Münchner Stadtentwässerung. Der Familie sei es wichtig, dass der Tod von Mutter und Tochter nicht genutzt werde, „um Hass zu schüren“, er dürfe nicht politisch instrumentalisiert werden. Im Statement heißt es der "SZ" zufolge: „Amel war ein Mensch, der sich für Gerechtigkeit eingesetzt hat. War aktiv für Solidarität, Gleichheit und setzte sich für Arbeitnehmer*innenrechte ein und gegen Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung. Ihr war es sehr wichtig, ihrer Tochter diese Werte mitzugeben.“

Auch in Aschaffenburg waren viele Opfer Migranten

Auch unter den Verletzten von München waren zahlreiche Migranten. Bereits beim von einem psychisch kranken Flüchtling begangenem Messerangriff von Aschaffenburg hatten eines der beiden Todesopfer sowie mehrere Verletzte Migrationshintergrund. Damals wurde ein zweijähriger Junger marokkanischer Herkunft getötet.

Nach Angaben von Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) war die Frau eine städtische Mitarbeiterin. "Sie und ihre Tochter wurden ermordet, als sie für ihre gewerkschaftlichen Rechte auf die Straße gegangen ist. Der Schmerz ist nicht in Worte zu fassen", erklärte Reiter. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder schrieb in einem X-Post: "All das tut so weh und ist so sinnlos. Ganz Bayern trauert." (BSZ/dpa)

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