Politik

Gudrun Brendel-Fischer (CSU), Integrationsbeauftragte der Staatsregierung, löste mit ihrer "Waschmaschinen"-Aussage heftige Kritik aus. (Foto: dpa/Nicolas Armer)

25.04.2022

Rufe nach Konsequenzen

Die Kritik an der Integrationsbeauftragten Brendel-Fischer ebbt nicht ab

Die Kritik an der Integrationsbeauftragten der bayerischen Staatsregierung, Gudrun Brendel-Fischer (CSU), ebbt nicht ab. "Eine Integrationsbeauftragte, die öffentlich derartig rassistische Merkmale aufweist, kann zum Thema Integration nicht mehr Ansprechpartner*in sein", sagte die Vorsitzende des Münchner Migrationsbeirats, Dimitrina Lang, am Montag in einer Stellungnahme in München. Der Beirat fordere "eine Entschuldigung und Konsequenzen".

Brendel-Fischer hatte am Dienstag gesagt: "Ukrainischen Geflüchteten muss nicht erklärt werden, wie eine Waschmaschine funktioniert, oder dass auf dem Zimmerboden nicht gekocht werden darf." Ihnen sollte vielmehr schnellstmöglich Zugang zu Sprachkursen ermöglicht werden.

Daraufhin hatte es bereits jede Menge Kritik und auch erste Rücktrittsforderungen gehagelt. Der bayerische Flüchtlingsrat monierte etwa, Brendel-Fischer leiste rassistischem Denken Vorschub - als seien europäische Flüchtlinge zivilisiert und andere nicht. Am Freitag hatte Brendel-Fischer daraufhin erklärt, ihre Aussagen hätten "falsche Assoziationen hervorgerufen", es sei nicht ihre Absicht gewesen, "andere Geflüchtete zu diskreditieren".

Für Lang reicht dies nicht aus, "da vor allem eine Anerkennung eigener Fehler bzw. das Eingeständnis, rassistische Äußerungen getätigt zu haben, ausgeblieben ist".

Der Vorsitzende des Würzburger Ausländerbeirats, Antonino Pecoraro, forderte ebenfalls eine "Neuausrichtung der Integrationspolitik, die vom gesamten bayerischen Parlament getragen wird". Brendel-Fischers Aussage sei nicht an einem Stammtisch gefallen, sondern habe "politische Sprengkraft". "Sollte diese Aussage die Meinung der Staatsregierung widerspiegeln, würde das eine diskriminierende Haltung der Landesregierung gegenüber geflüchteten Menschen, zum Beispiel aus Syrien und Afghanistan, deutlich machen."
(Marco Hadem, dpa)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche

Soll die staatliche Stellplatzpflicht abgeschafft werden?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2023

Nächster Erscheinungstermin:
29. November 2024

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 24.11.2023 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.