Politik

CSU und Freie Wähler hatten sich im Koalitionsvertrag auf die Einführung der verpflichtenden Sprachtests verständigt. Sie sollen erstmals bei den Kindern in Bayern angewendet werden, die im September 2026 in die Schule kommen. Aus der Opposition kommt Kritik, die Staatsregierung kontert. (Foto: dpa/Federico Gambarini)

16.09.2024

Streit um verpflichtende Sprachtests vor der Einschulung

Bayern führt verpflichtende Sprachtests vor der Einschulung ein. Die Opposition kritisiert, es fehle das Geld für anschließende Kurse. Die Staatskanzlei kontert

Um die geplanten verpflichtenden Sprachtests vor der Einschulung gibt es neuen Streit: Die Grünen kritisieren das Vorhaben als nicht ausgereift, die SPD beklagt ebenfalls zu wenig Geld und Personal. Die Staatsregierung weist die Kritik umgehend zurück.

Staatskanzleichef Florian Herrmann (CSU) konterte nach einer Kabinettssitzung in München, in der die Einführung der Tests noch einmal final beschlossen wurde, es handle sich bei der Kritik um plumpen "Oppositionsklamauk". Es sei auch Unsinn, von einem Schnellschuss zu sprechen. "Wir sind jedenfalls froh, dass wir das jetzt auf den Weg bringen, und es werden uns Generationen von Schülern danken", gab sich der CSU-Politiker sicher.

Grüne: "CSU setzt auf schnelle PR-Nummer"

Die Grünen-Abgeordnete Julia Post sagte, die Grünen forderten schon lange allerhöchstes Tempo, wenn es darum gehe, den Kleinsten tatsächlich gute Sprachkenntnisse zu vermitteln. "Im Gegensatz zur CSU setzen wir hier aber nicht auf eine schnelle PR-Nummer." Es gehe darum, dass die Maßnahmen bezahlt würden, dass es genug Geld und Personal gebe. Ein Sprachtest mache nur dann Sinn, wenn Fördermaßnahmen für Kinder, die noch Unterstützung bräuchten, auf einem festen Fundament stünden und tatsächlich stattfänden. Auch Doris Rauscher (SPD) betonte, es brauche mehr Geld und mehr Personal für die Kurse.

CSU und Freie Wähler hatten sich im Koalitionsvertrag auf die Einführung der verpflichtenden Sprachtests verständigt. Sie sollen erstmals bei den Kindern in Bayern angewendet werden, die im September 2026 in die Schule kommen. 

Zu Beginn des kommenden Jahres sollen die Eltern der betreffenden Kinder ein Schreiben mit allen wesentlichen Informationen bekommen. Im vorletzten Kita-Jahr sollen dann alle Kinder auf ihre Sprachkenntnisse getestet werden - und bei Defiziten anschließend eine Kita mit einem integriertem Vorkurs Deutsch besuchen. Zudem soll es bei der Schulanmeldung ein Sprachscreening geben. Kinder, deren Deutschkenntnisse dann noch nicht ausreichend sind, sollen von der Einschulung zurückgestellt werden. (Christoph Trost, Marco Hadem, dpa)

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