Politik

13.05.2024

Studie: Gymnasium? Nur mit dem richtigen Elternhaus

Überall in Deutschland hängt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kind es auf das Gymnasium schafft, laut einer Studie sehr vom Bildungsniveau und dem Einkommen der Eltern ab – in Bayern aber besonders

Nirgendwo hängt die Chance auf den Besuch des Gymnasiums so sehr vom Elternhaus ab wie in Bayern. Zu dem Ergebnis kommt eine am Montag veröffentlichte Studie des Ifo-Instituts. 

Die Studie vergleicht die Wahrscheinlichkeit eines Gymnasialbesuchs für Kinder aus Familien, in denen die Eltern kein Abitur haben und das Haushaltseinkommen nicht im oberen Viertel liegt mit der für Kinder aus Familien, in denen mindestens ein Elternteil Abitur hat oder das Haushaltseinkommen im oberen Viertel angesiedelt ist. 

Bundesweit ist es weniger als halb so wahrscheinlich (44,6 Prozent), dass Kinder aus eher benachteiligten Verhältnissen ein Gymnasium besuchen wie Kinder aus eher günstigen Verhältnissen. In Bayern liegt der Wert mit 38,1 Prozent noch deutlich darunter, der Freistaat ist nach Ifo-Angaben in der Berechnung Schlusslicht. Chancengleichheit wäre bei 100 Prozent erreicht. 

Stolz kritisiert Herangehensweise

Bayerns Kultusministerin Anna Stolz (Freie Wähler) kritisierte die Herangehensweise der Studie. "Die einseitige Betrachtungsweise der ifo-Studie, "Chancengerechtigkeit" einzig und allein an den Besuchsquoten des Gymnasiums festzumachen, ist mehr als fragwürdig und gesellschaftspolitisch geradezu fatal. Bildungsgerechtigkeit bedeutet für mich, dass alle Schülerinnen und Schüler bestmöglich nach individuellen Begabungen gefördert werden", sagte sie am Montag in München. "Die Studie setzt alle weiteren Schularten, Bildungs- und Berufswege massiv herab. Das ärgert mich sehr."

Die Studie berücksichtige auch nicht die Erfolgsaussichten des gymnasialen Schulbesuchs. "Die Wahl der falschen Schulart führt schnell zu Frustration und Überforderung." Bayern habe beispielsweise insgesamt die wenigstens Schulabbrecher.

Deutschlandweit besuchen nach Ifo-Angaben 26,7 Prozent der Kinder aus eher benachteiligten Verhältnissen ein Gymnasium, aus eher günstigen Verhältnissen sind es 59,8 Prozent. Die Unterschiede seien bildungspolitisch und wirtschaftlich bedeutsam. Tatsächlich verdienten Menschen mit Abitur im Durchschnitt monatlich netto 42 Prozent mehr als Menschen ohne Abitur. (Britta Schultejans, dpa)

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