Politik

Das neue Duo an der Spitze der Bayern-FDP: Katja Hessel und Martin Hagen. (Foto: FDP Bayern)

13.11.2023

Turbulenter FDP-Parteitag: Hagen und Hessel setzen sich knapp durch

Das geplante Führungsduo der Bayern-FDP hat sich beim Parteitag nur knapp durchgesetzt - auch weil es zu einer überraschenden Kampfkandidatur kam. Die Aufstellung des Spitzenkandidaten zur Europawahl am Sonntag fiel klarer aus

Nach hartem Ringen am Wochenende wird die FDP Bayern von einer Doppelspitze geführt. Martin Hagen bleibt Landeschef, künftig aber - wie geplant - mit Katja Hessel als Co-Vorsitzender.

Die Wahl am Samstag zog sich lange hin und fiel relativ knapp aus - auch weil überraschend der frühere Landesvorsitzende Albert Duin gegen Hagen angetreten war. Der Amtsinhaber setzte sich nach einer langen und teils aufgeheizten Fragerunde mit 210 zu 182 Stimmen durch.

Hessel stand danach ohne Gegenkandidaten zur Wahl, kam aber auch eher knapp ins Amt: Sie erhielt bei 395 abgegebenen Stimmen 213 Ja- und 167 Nein-Stimmen.

Nach Angaben der bayerischen FDP ist der Landesverband der erste in der Partei, der auf eine Doppelspitze setzt. Die FDP hatte bei der Landtagswahl drei Prozent der Stimmen erhalten und damit den Wiedereinzug in den Landtag verpasst.

Vor der Abstimmung am Samstag hatte sich bereits die Aussprache der Partei nach der verlorenen Landtagswahl sehr viel länger als geplant hingezogen. Dabei war deutliche Kritik an der Ampel-Koalition und der Spitze der Bundespartei, teils aber auch der Landespartei laut geworden.

Auch Hagens Gegenkandidat Duin hatte sich gegenüber der Berliner Parteispitze und der Ampel kritisch gezeigt und mit deftigen Worten angekündigt, dort im Falle seiner Wahl sehr viel energischer aufzutreten. Nach der Wahl riefen Hagen und Duin die Partei allerdings zu Einigkeit auf.

"Wir sind schon oft hingefallen"

Hagen sagte mit Blick auf die verlorene Landtagswahl: "Wir sind schon oft hingefallen und immer wieder aufgestanden. Ich bin mir sicher: Wir werden auch diesmal wieder aufstehen." Hagen will seine frühere Tätigkeit als Kommunikationsberater wieder aufnehmen. Für die FDP sei er ab November nur noch als ehrenamtlicher Politiker tätig, sagte er.

Hagen ist 42 Jahre alt und hatte im November 2021 den alleinigen Vorsitz des Landesverbandes übernommen, zudem war er in der vergangenen Wahlperiode Chef der FDP-Landtagsfraktion. Nach der verheerenden Wahlniederlage hatte Hagen seinen Rücktritt angeboten.

Die Nürnbergerin Hessel ist Staatssekretärin im Bundesfinanzministerium und Bundestagsabgeordnete. Von 2008 bis 2013 war sie Wirtschaftsstaatssekretärin in der bayerischen Staatsregierung. Damals regierte die FDP zusammen mit der CSU, scheiterte aber bei der Wahl 2013 wie in diesem Jahr am Wiedereinzug in den Landtag. Hessel hatte bereits vor Wochen angekündigt, sie wolle als Landesvorsitzende die Sichtbarkeit der FDP Bayern in der außerparlamentarischen Opposition erhöhen. Auf dem Parteitag war auch sie selbst teils deutlich kritisiert worden.

Neuer Generalsekretär unter Hagen und Hessel ist Christoph Skutella. Er ist seit 2020 Stadtrat in Weiden und saß in der vergangenen Legislaturperiode im bayerischen Landtag.

Die Wahl des Spitzenkandidaten zur Europawahl am Sonntag verlief klarer: Der 28-jährige Phil Hackemann erhielt 83 Prozent der Stimmen. "Wir Liberale sind überzeugte Europäer", betonte er. "Wir wollen eine EU, die Sicherheit garantiert, Freiheit schafft und Wohlstand sichert." (Marco Hadem, Christof Rührmair, dpa)

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