Politik

So sah der Protest auf Günther Felßners Hof aus. (Foto: dpa)

26.03.2025

"Nur vorgeschoben" - Tierschutz-Aktivisten wehren sich gegen Felßner

"Animal Rebellion" nennt Protest gegen Felßner "friedlich"

Bayerns Bauernpräsident Günther Felßner hat sich aus dem Rennen um das Amt des Bundesagrarministers zurückgezogen und dies mit einem "Überfall" von "Animal Rebellion" auf seinen Hof begründet - die Organisation aber hält das nach eigenen Angaben für vorgeschoben. Und das ungeachtet parteiübergreifender Kritik, auch von den Grünen.

"Unsere Protestaktion war friedlich", argumentierte Scarlett Treml von "Animal Rebellion". Felßners Aussage, er habe sich aus Angst um seine Familie zurückgezogen, "lehnen wir in aller Deutlichkeit ab und halten dies für vorgeschoben". Dass eine Protestaktion am Arbeitsplatz eines Tierhalters diesen in seiner Privatsphäre verletzen würde, weise man entschieden zurück.

Aktivisten der Organisation "Animal Rebellion" hatten am Montag auf den Hof Felßners gegen dessen mögliche Kür protestiert. Felßner sah durch die Proteste, die er als "Überfall" sowie als "Einbruch" auf seinen Hof und in die Privatsphäre seiner Familie bezeichnete, die persönliche Sicherheit in Gefahr.

"Ich bin nicht bereit, die Sicherheit meiner Familie aufs Spiel zu setzen oder den Hof und seine Tiere durch Einbrüche zu gefährden", sagte Felßner - und erklärte, sich nicht mehr ums Amt des Bundesagrarministers zu bewerben. Die Polizei ermittelt wegen Verdachts auf Hausfriedensbruch gegen die Aktivisten.

Auch Grüne verurteilten Protestaktion

CSU-Chef Markus Söder muss nach Felßners Rückzug einen neuen Bewerber für das Amt des Bundesagrarministers suchen. Denn das Ministerium will er in den Koalitionsverhandlungen weiterhin für die CSU reklamieren.

Die Protestaktion wurde über die Parteigrenzen hinweg verurteilt. Söder sagte, diese stellten auch einen Angriff auf die bäuerliche Lebensweise dar. Der geschäftsführende Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) schrieb auf der Plattform X: "Einschüchterungen und Drohungen haben in unserer Demokratie nichts, aber auch gar nichts verloren. Nicht gegen Günther #Felßner und seine Familie und auch gegen niemand anderen. Das gilt für alle und das gilt ganz genauso für Galgen, Blockaden von Fähren und alle anderen Übergriffe."
(Christoph Trost und Michael Donhauser, dpa)

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