Wirtschaft

Die Genehmigungszahlen für neue Windräder steigen bundesweit auf eine Rekordzahl - doch Bayern ist nach wie vor weit von der Spitzengruppe entfernt. (Foto: dpa/Karl-Josef Hildenbrand)

15.01.2025

Nur Platz 15 von 16: Bayerische Flaute bei der Windkraft hält an

Beim bundesweiten Windkraft-Vergleich schneidet nur Berlin schlechter ab als der Freistaat

In Deutschland sind 2024 so vieled neue Windkraftanlagen genehmigt worden wie noch nie, doch Bayern liegt ungeachtet des Kurswechsels der Staatsregierung nach wie vor hinter mehreren anderen Flächenländern zurück. Das ist neuen Zahlen zu entnehmen, die die Fachagentur Wind und Solar in Berlin veröffentlichte. Demnach genehmigten die Behörden in den 16 Ländern im vergangenen Jahr deutschlandweit 2405 neue Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 14.056 Megawatt. In Bayern waren es demnach 559 Megawatt. Das entspricht einem Anteil von vier Prozent.

Seehofers Erbe

Genehmigt ist nicht gleichbedeutend mit gebaut, denn von der Genehmigung bis zur Inbetriebnahme vergehen im bundesweiten Schnitt mehr als zwei Jahre. Neu in Betrieb gegangen sind in Bayern im vergangenen Jahr laut Fachagentur lediglich acht Windräder, vier Anlagen wurden stillgelegt. Diese niedrige Zahl ist ein Erbe der Vergangenheit, da der frühere Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) den Windkraftausbau mit einer Verschärfung der Abstandregeln zur nächstgelegenen Siedlung weitgehend zum Erliegen gebracht hatte. Der Kurswechsel kam dann im Jahr 2022.

Nur Berlin noch schlechter

Gerechnet auf die Landesfläche war Ende 2024 in Bayern so wenig Windkraftleistung installiert wie in keinem anderem Bundesland außer Berlin: Die "Installationsdichte" - das ist die Leistung in Kilowatt pro Quadratkilometer - lag in Bayern bei 38 kW/qkm, der bundesweite Schnitt war 177. Auf dem Spitzenplatz lag Schleswig-Holstein mit 568 kW/qkm, auf dem letzten Rang - noch hinter Bayern - die Bundeshauptstadt Berlin mit 19 kW/qkm.

NRW auf dem ersten Platz

Seit dem Schwenk des Jahres 2022 will die Staatsregierung den Windkraftausbau forcieren. Doch auch bei den 2024 neu erteilten Genehmigungen war Bayern nach wie vor weit von der Spitzengruppe entfernt. Beim Windkraftausbau spielt nicht nur die Fläche eine Rolle, da es auch auf die Intensität des Windes ankommt - ein natürlicher Standortvorteil für Norddeutschland.

Doch den Zahlen der Fachagentur zufolge liegen auch einige erheblich kleinere Länder vor oder zumindest nahe an Bayern, die ebenfalls ein gutes Stück entfernt von der besonders windigen Nordseeküste sind. Dazu zählen Thüringen mit 597 Megawatt neu genehmigter Leistung und Hessen mit 1028 Megawatt. An erster Stelle lag Nordrhein-Westfalen mit neu genehmigten 4044 Megawatt, vor Niedersachsen mit 2061 Megawatt.

Tatsächlich den ersten Platz belegt Bayern aber demnach bei der Genehmigungsdauer. Die betrug laut Fachagentur 2024 zehn Monate, der bundesweite Schnitt war knapp zwei Jahre.
(Carsten Hoefer, dpa)

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