Wirtschaft

Lok-Mitfahrt in München-Milbertshofen (von links): Roland Fink (Bundesministerium für Digitales und Verkehr), Eugen Schantini (Vice President Fahrzeugdistribution der BMW Group), Maximilian Altmann (Vorstandsvorsitzender der ARS Altmann AG) und Michael Theurer (Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr). (Foto: ARS Altmann AG)

17.07.2024

Beeindruckt von progressivem Schienengüterverkehr

Parlamentarischer Staatssekretär Michael Theurer besuchte den Automobillogistiker ARS Altmann

Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesministerium für Digitales und Verkehr, Michael Theurer (FDP) war vor Kurzem zu Gast bei dem Automobillogistik-Unternehmen ARS Altmann AG in Wolnzach (Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm). Der  Politiker folgte der Einladung des Vorstandsvorsitzenden Maximilian Altmann, um sich am Standort Wolnzach über die Entwicklungen des Unternehmens in punkto Dekarbonisierung, die aktuellen Herausforderungen im Schienengüterverkehr sowie zum Industrie-Bündnis „Jeder Meter zählt“ zu informieren.

Als erfolgreiches Speditions- und Logistikunternehmen gehört die ARS Altmann AG zu den führenden Dienstleistungsunternehmen der Automobillogistik in Europa mit Hauptsitz in Wolnzach. Seit über 20 Jahren setzt das Familienunternehmen erfolgreich auf die Schiene als das Transportmittel Nummer 1. Neben dem Fahrzeugtransport auf Schiene und Straße übernimmt der Dienstleister auch den gesamten Service rund um das Automobil.

Über die Wichtigkeit einer leistungsfähigen Schieneninfrastruktur und weitere Zukunftsthemen informierte sich Michael Theurer, Beauftragter der Bundesregierung für den Schienenverkehr und Vorsitzender der Beschleunigungskommission, bei seinem Besuch des Automobillogistikers ARS Altmann am vergangenen Mittwoch in Wolnzach. Er zeigte sich sehr beeindruckt von den innovativen Lösungen und der unternehmerischen Kraft der Familie Altmann, durch den Einsatz moderner und effizienter Technologien die Auswirkungen auf die Umwelt stetig zu verringern und so einen wesentlichen Beitrag für die Energiewende zu leisten.

Im Rahmen der Mitte April 2024 stattgefundenen Fachkonferenz „Schieneninfrastruktur Großraum München“ kündigte der FDP-Politiker Michael Theurer an, die Firma ARS Altmann zeitnah besuchen zu wollen. In seiner damaligen Botschaft verwies Theurer auf die große Bedeutung einer leistungsfähigen logistischen Infrastruktur für die großen wie auch insbesondere für die kleinen und mittleren Unternehmen in den Zulieferketten. „Mit der schrittweisen Umsetzung des Masterplans Schienengüterverkehr stärken wir nachhaltig Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft des Schienengüterverkehrs und verbessern seine Leistungsfähigkeit, um mehr Güter auf die Schiene zu bringen. Wir wissen, dass die Nachfrage nach mehr Gütertransport auf der Schiene da ist“, so der Beauftragte der Bundesregierung für den Schienenverkehr. Angesichts des unbefriedigenden Zustands des Schienennetzes stelle sich die Bundesregierung der Aufgabe der Generalsanierung.

Jeder Meter zählt

Beim jetzigen Besuch diskutierte Theurer mit den Verantwortlichen von ARS Altmann und Vertretern der Schienengüterverkehrsbranche über den aktuellen Zustand der Schieneninfrastruktur. In den letzten 25 Jahren sind die dringend benötigten Abstell- und Dispositionsgleise, Zugbildungsanlagen und andere Serviceeinrichtungen für den Schienengüterverkehr in großer Anzahl rückgebaut worden. Unternehmen wie ARS Altmann AG sind von diesen Entwicklungen stark betroffen und wollen mit einem von der Industrie initiierten Bündnisses „Jeder Meter zählt“ an die Politik herantreten.

Vorstandsvorsitzender Dr. Maximilian Altmann erklärte das Vorhaben des Bündnisses und die Wichtigkeit für den Güterverkehr auf der Schiene: „Wir initiieren gemeinsam mit der Industrie und den Bahnverbänden ein Bündnis für Gütergleise unter dem Motto ‚Jeder Meter zählt‘. Unser Ziel ist es, auf den Infrastrukturbedarf des Güterverkehrs im Eisenbahnnetz aufmerksam zu machen.“

Im Fokus stehen dabei die Abstell- und Dispositionsgleise. Die sogenannten Serviceeinrichtungen im Eisenbahnnetz sind nötig zur Bereitstellung von leeren Güterwaggons vor der Beladung, für das Rangieren der beladenen Güterwaggons, um Güterzüge zu bilden und abzufertigen und um die Güterzüge zu disponieren, bevor diese auf die Langstrecken im Eisenbahnnetz gehen. Bei ankommenden Güterzügen sind die Abstell- und Dispositionsgleise nötig für die Bereitstellung des Güterzugs bzw. der Güterwagen vor dem Entladen beim Güterverkehrskunden bzw. im Umschlagterminal.

Service ausbauen

„Ein weiteres Verkehrswachstum wird nur mit dem Aus- und Neubau von Serviceeinrichtungen möglich sein“, betonte Altmann. „Allein im Knoten München fordern wir als Bündnis mindestens 30 x 740 m-Gleise bis 2030.“ Die Zeit drängt – es braucht dringend mehr „Parkplätze auf der Schiene“ für den Schienengüterverkehr, damit Städte wie München als Industriestandort weiterhin attraktiv und gleichzeitig zukunftsfähig für die Verkehrswende sein können.

Um diese ambitionierten Ziele zu erreichen, müsse der Bund dringend sowohl finanzielle Mittel bereitstellen als auch die Voraussetzung für den Planungsbeginn konkreter Maßnahmen schaffen. „Wir laden Verlader aus Industrie und Handel, Logistiker und Eisenbahnunternehmen herzlich ein, diesem Bündnis als Partner beizutreten und zu unterstützen“, so Altmann.

Wichtig für den Klimaschutz

Helmuth Schmitt, Geschäftsführer der Augsburger Localbahn GmbH und Stellvertretender Vorsitzender des Vorstands der Landesgruppe Bayern des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen e.V. (VDV) betonte die Wichtigkeit einer leistungsfähigen Schieneninfrastruktur: „Für mehr Klimaschutz und als Standortfaktor für die Wirtschaft brauchen wir den Schienengüterverkehr. Wir freuen uns, dass Bund und Freistaat Bayern erkannt haben, wie wichtig eine robuste und leistungsfähige Schieneninfrastruktur für die Verlagerung des Güterverkehrs von der Straße auf die Schiene ist. Um diese Verlagerung möglich zu machen, bedarf die Eisenbahninfrastruktur der Ertüchtigung nicht nur im Bereich der Strecken, sondern auch im Bereich der Serviceeinrichtungen, wie Abstellgleise, Dispositionsgleise, Zugbildungsanlagen, Güterumschlagbahnhöfe etc. Wir begrüßen daher die mit der Novelle des Bundesschienenwegeausbaugesetzes vorgenommene Klarstellung, dass der Bund auch derartige Anlagen im bundeseigenen Schienennetz über dieses Gesetz finanzieren wird.“

Neben den fachlichen Gesprächen zum Schienengüterverkehr präsentierte Firmenlenker Maximilian Altmann die aktuelle E-Lkw-Flotte der ARS Altmann AG. Mit dem kontinuierlichen Ausbau der E-Lkw-Flotte gewährleistet Altmann seinen Kunden eine klimafreundliche Gestaltung der Lieferketten von der ersten bis zur letzten Meile. Zudem baut das Unternehmen seine aktuelle Waggonflotte weiter aus und gründet ein eigenes Eisenbahnverkehrsunternehmen, um die Kunden in Zukunft innovative, nachhaltige und effiziente Lösungen aus einer Hand anbieten zu können.

Am Ende des Besuchs waren sich Theuer und die Gastgeber von ARS Altmann einig: Nur gemeinsam im engen Zusammenspiel und Austausch zwischen Wirtschaft und Politik können Antworten und Lösungen auf die dringenden Fragen und Herausforderungen der aktuellen Schieneninfrastruktur für eine klimafreundliche Zukunft des Güterverkehrs gefunden werden.
(BSZ)

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