Wirtschaft

Beginn des Osterreiseverkehrs 2022 im Terminal 1. (Foto: Flughafen München GmbH)

26.04.2022

Dynamisch wachsender Verkehr

Flughafen München GmbH:

In ein paar Tagen, am 17. Mai, kann der Münchner Airport seinen 30 Geburtstag feiern. In diesen drei Jahrzehnten wurden rund 850 Millionen Passagiere und fast sechs Millionen Tonnen Luftfracht auf insgesamt knapp zehn Millionen Flügen von und nach München befördert, erklärte Jost Lammers, Vorsitzender der Geschäftsführung der Flughafen München GmbH (FMG). Gleichzeitig war der Airport mit seinen Tochterunternehmen Startplatz für über 2000 Berufsanfänger.

In den zurückliegenden Jahren entwickelte sich der neue Münchner Flughafen zu einem der führenden europäischen Luftverkehrsdrehkreuze und leistete, so Lammers, „als Jobmaschine und Konjunkturmotor einen erheblichen Beitrag zum anhaltenden Erfolg der exportorientierten bayerischen Wirtschaft im globalen Wettbewerb der Regionen“.

Aus der Bahn geworfen wurde der Flughafen jedoch im März 2020 mit der Covid-19-Pandemie, in deren Folge ein nie dagewesener Einbruch im weltweiten Luftverkehr einher ging. Diese Krise ist laut Lammers immer noch nicht überwunden. Dennoch nehme der Luftverkehr „gerade weltweit wieder beträchtlich Fahrt auf“ und der Airport der bayerischen Landeshauptstadt habe beste Aussichten, „seine Funktion als europäisches Premiumdrehkreuz schon in wenigen Jahren wieder in vollem Umfang auszufüllen“.

Die Verkehrsentwicklung am Münchner Flughafen war im Geschäftsjahr 2021 noch stark von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie geprägt. Mit einem Passagieraufkommen von 12,5 Millionen Reisenden verbuchte der Airport zwar einen Anstieg von mehr als zwölf Prozent gegenüber dem Vorjahr, blieb aber noch weit hinter dem Rekordergebnis von rund 48 Millionen Fluggästen im Jahr 2019 zurück.

Wie die Geschäftsführung FMG bei der Jahrespressekonferenz des Unternehmens erläuterte, zeichnet sich jedoch im laufenden Jahr eine deutliche Erholung in der Verkehrsentwicklung ab. So lag das Verkehrsaufkommen am Münchner Airport während der gerade zu Ende gegangenen Osterferien mit insgesamt 13 450 Flügen bereits bei etwa 70 Prozent des Vergleichswerts aus dem Jahr 2019. „Wir rechnen für das Jahr 2022 insgesamt mit einem signifikanten Plus bei Flugbewegungen und Passagieren. Eine vollständige Rückkehr auf das Vorkrisenniveau ist am Flughafen München nach unserer Einschätzung im Jahr 2024 zu erwarten“, erklärte Lammers.

Erfreut zeigte sich der Flughafen-Chef auch darüber, dass im Herbst 2021 zusammen mit den Partnern des Airports, der Lufthansa und dem bayerischen Verkehrsministerium, eine „Task Force Intermodalität“ ins Leben gerufen wurde , um die Kräfte für eine verbesserte Anbindung des Flughafens an das Regional- und Fernbahnnetz zu bündeln. „Konkret geht es hier darum, die bestehende Schienenanbindung im Regional- und Fernverkehr durch verschiedene Ausbaumaßnahmen schrittweise zu verbessern.“ In diesem Zusammenhang soll auch der „Geburtsfehler“, so Lammers, des Münchner Flughafens, die fehlende Fernbahnanbindung, endlich korrigiert werden. „Wir freuen uns sehr darüber, dass jetzt ein Stufenplan vorangetrieben wird, der erstmals eine konkrete Perspektive für die ICE-Anbindung unseres Flughafens eröffnet.“

Der lange strittige Punkt dritte Startbahn ist derzeit laut Lammers kein Thema. Die Zahlen würden eine deutliche Sprache sprechen. Vielmehr sei man bemüht das Unternehmen gut aus der Krise zu bringen.

Die konzernweit erzielten Umsatzerlöse der FMG beliefen sich im vergangenen Jahr auf 601 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei - 286 Millionen Euro und fiel damit um fast 120 Millionen Euro besser aus als im Vorjahr. Im Jahresergebnis (EAT) verbuchte die FMG ein Minus von 261 Millionen Euro, konnte sich damit aber im Vergleich zum Vorjahresverlust um rund 60 Millionen Euro beziehungsweise 19 Prozent verbessern.

Neben der Verkehrszunahme gegenüber dem ersten Corona-Jahr trugen auch die im Zeichen der Krise seitens der FMG ergriffenen Gegenmaßnahmen – striktes Kostenmanagement und die Inanspruchnahme von Kurzarbeit – zu dieser Ergebnisverbesserung bei. Wie Nathalie Leroy, FMG-Geschäftsführerin für Finanzen und Infrastruktur, hervorhob, ist es durch diese Anstrengungen gelungen, die Verluste des Flughafens zu begrenzen und seine Liquidität und Zukunftsfähigkeit dauerhaft aufrecht zu erhalten. „Damit sind wir für die vor uns liegenden Herausforderungen beim Wiederaufbau unseres Münchner Flughafens als Premiumdrehkreuz des internationalen Luftverkehrs gut gerüstet“, betonte Leoroy, die für dieses Jahr – ohne konkrete Zahlen zu nennen – beim Ergebnis eine sehr deutliche Verbesserung erwartet.

Einen deutlichen Aufwärtstrend verzeichnet die Flughafen München GmbH aktuell analog zum Anstieg des Verkehrsaufkommens auch in ihrem Endkundengeschäft. Dabei hat sich das Angebot im Hinblick auf die am Flughafen vertretenen Einzelhandelsgeschäfte und Restaurants gegenüber der Zeit vor der Krise gewandelt. Einerseits haben nicht alle Anbieter aus dem Retail- und Gastrobereich die lange wirtschaftliche Durststrecke durchgestanden, anderseits sind neue namhafte Unternehmen hinzugekommen, erklärte Jan-Henrik Andersson, FMG-Geschäftsführer Commercial und Security. „Das Engagement dieser Brands zeigt, dass unser Flughafen als wichtiger Standort für Handel und Gastronomie aus Sicht des Marktes weiterhin höchst attraktiv bleibt und dabei auch Geschäftsmodelle anzieht, die bisher nicht am Flughafen vertreten waren.“ (Friedrich H. Hettler)

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