Die Sparda-Bank München eG hat nach den Worten ihres Vorstandsvorsitzenden, Helmut Lind, ein gutes Jahr in einem sehr anspruchsvollen Umfeld hinter sich gebracht. Das Finanzinstitut konnte auch im Jahr 2017 seinen Erfolgskurs fortsetzen und die Menschen in Oberbayern als verlässlicher Finanzpartner überzeugen. Das spiegelt sich in allen relevanten Geschäftszahlen wider: 2017 konnte die Genossenschaftsbank 15 351 neue Mitglieder gewinnen (Nettozuwachs: 8513 Mitglieder). Zum

Jahresende zählte die Sparda-Bank München damit 299 853 Mitglieder (+ 2,9 Prozent). Für jedes neue Mitglied wird seit 2015 ein Baum in Oberbayern gepflanzt – dadurch kamen mittlerweile über 43 000 Bäume im Geschäftsgebiet zusammen.
Im vergangenen Jahr wurden bei der Bank 17 193 neue Girokonten (Nettozuwachs: 9231) eröffnet. Bis Jahresende wurde damit die 300 000er-Marke überschritten – der Gesamtbestand wuchs auf 300 710 Girokonten (+ 3,2 Prozent). Dazu Ralf Müller, stellvertretender Vorstandsvorsitzender: „Aus heutiger Sicht bleibt die Kontoführung eines Girokontos auch die nächsten Jahre für unsere Kunden gebührenfrei.“ Für Müller gleichzeitig aber auch eine Herzensangelegenheit. Darüber hinaus erklärte er im Rahmen der Bilanz-Pressekonferenz in München, dass die Weiterempfehlungsrate bei rund 85 Prozent liegt.
Durch den Verzicht auf Kontoführungsgebühren sparten sich die Kunden 2017 insgesamt 18,6 Millionen Euro.
SpardaYoung+, das Girokonto für Kinder und junge Leute, wird laut Müller zwischenzeitlich von 21 512 jungen Menschen genutzt. Hier gab es im abgelaufenen Geschäftsjahr 3156 neu eröffnete Konten.
Lind zeigte sich sehr zufrieden mit dem Geschäftsverlauf 2017: „Viele Mitglieder entscheiden sich bewusst für die Sparda-Bank München, weil wir ein günstiges Preis-Leistungs-Verhältnis bieten und auf Basis unserer Werte Menschlichkeit und Wirtschaft miteinander verbinden. Wir sind sehr dankbar für diesen Vertrauensbeweis und setzen auch weiterhin auf eine persönliche und nachhaltige Kunde-Bank-Beziehung.“
Eine Beziehung, so Lind, die erneut ausgezeichnet wurde: Eine Umfrage des Deutschen Kundeninstituts (DKI) im Herbst 2017 im Auftrag der Zeitschrift Wirt-schaftsWoche unter mehr als 24 000 Bankkunden ermittelte die Sparda-Bank München als kundenfreundlichste Filialbank mit der Bewertung „sehr gut“ bei 97,9 Punkten. Bestnoten gab es vor allem für die kostenlose Girokontoführung, aber auch für den umfassenden Service, die schnelle Reaktion auf Anfragen und das Engagement der Mitarbeiter der Bank.
Äußerst positives Baufinanzierungsgeschäft
Immobilien sind als Altersvorsorge und Geldanlage unverändert beliebt, erklärte Müller. Die ungebremst hohe Nachfrage nach Eigenheimen wirkte sich äußerst positiv auf das Baufinanzierungsgeschäft des Finanzinstituts aus. Bis 31. Dezember 2017 wurden Baufinanzierungen mit einem Volumen in Höhe von 798,6 Millionen Euro (2016: 725,7 Millionen Euro) bewilligt, inklusive Prolongationen. Das ist ein Plus von zehn Prozent. Immobilien seien als Altersvorsorge und Geldanlage eben unverändert beliebt.
In diesem Zusammenhang erklärte Lind, dass sich die Sparda-Bank München noch dieses Jahr bei Baufinanzierungen und Privatgirokonten auch für Freiberufler und Selbstständige öffnen wird. Das war bisher nicht möglich.
Das Privatkreditgeschäft befand sich auch 2017 auf Wachstumskurs: Bis Jahresultimo, so Müller, belief sich das neu zugesagte Kreditvolumen auf 53,8 Millionen Euro, was einer Steigerung um 16,5 Prozent entspricht (2016: 46,2 Millionen Euro). Der Gesamtbestand bei den Kundenkrediten lag mit 4,442 Milliarden Euro um 3,4 Prozent über dem Vorjahreswert (2016: 4,296 Milliarden Euro). Laut Müller besteht der Kreditbestand zu 95 Prozent aus privaten Baufinanzierungen.
Einen Zuwachs von 488 Millionen Euro konnte die Sparda-Bank München auch bei der Bilanzsumme verzeichnen. Damit stieg diese Kennzahl im Vergleich zum Vorjahr um 6,8 Prozent auf 7,649 Milliarden Euro.
Die Kunden der Sparda-Bank München setzen vor dem Hintergrund der anhaltenden Niedrigzinsphase bei ihren Einlagen weiterhin auf Flexibilität und kurzfris-tige Liquidität. Zum Jahresende 2017 betrugen die Kundeneinlagen fast 7,0 Milliarden Euro (6,973 Milliarden Euro). Der Bestand erhöhte sich damit um 6,7 Prozent oder 440 Millionen Euro.
Fondsanlagen steigen in der Beliebtheit der Kunden, ein Resultat der historisch niedrigen Zinsen. Der Fondsbestand summierte sich nach Müllers Worten bis Jahresende auf 873,2 Millionen Euro im Vergleich zu 750,2 Millionen Euro im Vorjahr (+ 16,4 Prozent).
Auch in das stationäre Geschäft wurde 2017 investiert: 1,1 Millionen Euro hat das Finanzinstitut für die Modernisierung ihrer Geschäftsstellen aufgewendet. Den Kunden der Sparda-Bank München stehen in Oberbayern insgesamt 46 Geschäftsstellen und 20 SB-Center zur Verfügung, erklärte Müller.
Bei der Sparda-Bank München entscheidet weiterhin der Kunde, ob er seine Bankgeschäfte persönlich in einer Geschäftsstelle erledigen oder die digitalen Angebote nutzen möchte. Mit drei Apps können die Kunden mobiles Banking erledigen (SpardaApp), Transaktionen freigeben (SpardaSecureApp) und ihre Konten und Depots bankenübergreifend verwalten (SpardaKontostandApp). Im November 2017 startete SpardaBargeld: Damit können die Sparda-Kunden deutschlandweit in über 7000 Geschäften kostenlos mit dem Smartphone über die SpardaApp Geld abheben.
Mehr Mitarbeiter,
weniger Auszubildende
Der Jahresüberschuss der Sparda-Bank München vor Steuern beträgt 36,1 Millionen Euro (2016: 36,8 Millionen Euro). Die Kernkapitalquote konnte auf 18,2 Prozent und die Gesamtkapitalquote auf 19,8 Prozent gesteigert werden (unter Berücksichtigung der Gewinnzuführung aus 2017).
Zum 31. Dezember 2017 beschäftigte die Sparda-Bank München insgesamt 753 Mitarbeiter, davon 26 Auszubildende (2016: 742 Mitarbeiter, 30 Auszubildende). Damit hat die Bank ihre Position als wichtiger Arbeitgeber in der Region erneut untermauert. Eine elementare Rolle in der Unternehmensphilosophie spielt laut Lind die Zufriedenheit der Mitarbeiter – diese wird durch zahlreiche Maßnahmen kontinuierlich gefördert, wie zum Beispiel die stärkenorientierte Personalentwicklung. Die Wertschätzung spiegelt sich auch in Auszeichnungen wider: So wurde die Bank 2017 bereits zum zehnten Mal im Wettbewerb „Deutschlands Beste Arbeitge-ber“ vom Great Place to Work Institut Deutschland als bestplatzierter Finanzdienstleister in der Kategorie 501 bis 2000 Mitarbeiter prämiert. Zudem gab es für das umfangreiche betriebliche Gesundheitsmanagement im Mai 2017 im gleichen Wettbewerb den Sonderpreis „Gesundheitsförderung“.
Das Finanzinstitut ist aber auch Impulsgeber für eine nachhaltige Wirtschaft. Ende 2017 startete die Bank die erste wertebasierte Kooperation mit dem ebenfalls ge-meinwohlbilanzierenden Energieanbieter Polarstern. Die Unternehmen engagieren sich gemeinsam für einen Wandel hin zu mehr Verantwortung in Ökonomie, Gesellschaft und Umwelt. Als Angebot gibt es für die Kunden der Sparda-Bank München einen Ökostrom-Spezialtarif, um die Energiewende voranzutreiben. „Als Genossenschaft wissen wir um die Kraft der Kooperation“, so Lind. „Wir sind davon überzeugt, dass nachhaltige Partnerschaften der Schlüssel zu einer besseren Zukunft für die ganze Gesellschaft sind.“
Auch 2017 hat sich die Sparda-Bank München in ganz Oberbayern für vielfältige gemeinnützige, soziale und karitative Projekte starkgemacht und damit die Gemeinschaft in der Region gefördert. Insgesamt gingen 2,8 Millionen Euro in 783 Einzelspenden aus dem Gewinn-Sparverein der Sparda-Bank München e. V. an gemeinnützige Einrichtungen.
Voraussichtlich im Juni 2018 startet mit „MeinInvest“ ein digitaler Anlage-Assistent als Ergänzung zum Produktangebot im Fondsbereich. Ebenfalls in diesem Jahr wird die vierte Gemeinwohl-Bilanz für die Jahre 2015 bis 2017 erschei-nen. Für 2018 sieht der Vorstandsvorsitzende sein Haus gut positioniert: „Wir haben die Weichen für die Zukunft gestellt – mit vielfältigen digitalen Angeboten, einer persönlichen Beratung vor Ort und der nachhaltigen und werteorien-tierten Weiterentwicklung unserer Bank.“
Bereits zu Beginn der Pressekonferenz freute sich Lind über Aussagen im möglichen neuen Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD, in dem es unter anderem heißt: „Regional tätige Finanzinstitute wie Sparkassen, Genossenschaftsbanken und Förderbanken sind wichtige Finanzpartner vieler Menschen und Unternehmen in unserem Land ...“
Weiter steht im Koalitionsvertrag: „Wir setzen uns für eine zielgenaue, wirksame und angemessene Finanzmarktregulierung ein ... Dort, wo es notwendig ist, werden wir auf eine Nachjustierung auch auf europäischer Ebene und internationaler Ebene hinwirken. Wir wollen dabei insbesondere kleine Institute entlasten, soweit von ihnen geringe Risiken für die Finanzstabilität ausgehen.“ Diese Aussagen, so Lind, habe es in den letzten Jahren nicht gegeben. Vielmehr habe es aus Europa immer wieder zahlreiche Ansätze und Versuche gegeben, kleine Banken „verschwinden zu lassen“. Stabilität auf dem Finanzmarkt gibt es seiner Ansicht nach aber nur durch Vielfalt und nicht durch Monokultur.
Auch der Bundesrat forderte am 2. Februar dieses Jahres, die Befugnisse nationaler Institutionen wie der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) zu bewahren. Eine EU-Superaufsicht wird in den Augen des Bundesrats nämlich Regionalbanken nicht gerecht.
Nichts desto trotz stehe die Bankenbranche vor Herausforderungen. Als solche nannte Lind: Regulatorik, Kostensenkungsdruck, Ertragsrückgang im Kerngeschäft, Digitalisierung, demografischer Wandel und Konkurrenzdruck. Nach Linds Ansicht führen die Antworten der meisten Filialbanken zur deren Austauschbarkeit im Wettbewerbsumfeld. Die Antworten der Sparda-Bank München würden dagegen zur Stärkung der Einzigartigkeit und „in eine erfolgreiche Zukunft“ führen.
Regulatorik müsse man erfüllen, erklärte Lind. Beim Kostensenkungsdruck setzt sein Finanzinstitut auf eine Wachstumsstrategie und Verbünde. Gleichzeitig liege der Fokus auf Produktivität. Der Ertragsrückgang im Kerngeschäft (Niedrigzins und Anlagenotstand) soll unter anderem durch die Gewinnung neuer Zielgruppen und das Plattformgeschäft gestoppt werden. Bei der Digitalisierung setzt die Sparda-Bank München auf eine neue App-Familie sowie den Relaunch ihres Internetauftritts. Beim demografischen Wandel legt man den Fokus auf Wachstumsmärkte und die Ansprache neuer Zielgruppen. Dem Konkurrenzdruck setzt die Bank Markenstärkung und -entwicklung entgegen.
(Friedrich H. Hettler)
Kommentare (0)
Es sind noch keine Kommentare vorhanden!