Wirtschaft

Nichts geht mehr: Die leidgeprüften Bahnkund*innen müssen bis in die Nacht zum Samstag mit zahlreichen Zugausfällen rechnen. (Foto: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben)

09.01.2024

Lokführerstreik zwingt viele Pendelnden zum Umplanen

Vom Fernverkehr bis zu S-Bahn - die leidgeprüften Bahnkund*innen müssen bis in die Nacht zum Samstag mit zahlreichen Zugausfällen rechnen. Die Südostbayernbahn der DB dürfte der Streik viel härter treffen als die Bahnbetreiber Agilis, Go-Ahead, Länderbahn oder auch BRB

Der dreitägige Streik der Lokführergewerkschaft GDL wird den Fern- und Regionalverkehr auch Pendler und Reisende in Bayern stark treffen. Die Deutsche Bahn will von Mittwoch bis Freitag einen Notbetrieb aufrecht erhalten, appellierte aber an ihre Kunden: "Bitte verschieben Sie Ihre Reise."

Der Notfahrplan der Südostbayernbahn sichere nur ein sehr begrenztes Zugangebot im Regionalverkehr, teilte die DB in München mit. Auf einigen Strecken fallen demnach nur einige Züge aus, auf anderen aber sind die meisten Verbindungen gestrichen. In der Landeshauptstadt erwartet die DB bereits am späten Dienstagabend "ab 23 Uhr erste Beeinträchtigungen des S-Bahn-Verkehrs". Diese werden bis in die Nacht zum Samstag andauern.

Die regionalen Bahnbetreiber Agilis, Go-Ahead und Länderbahn sind zwar nicht direkt vom GDL-Streik betroffen, rechnen aber ebenfalls mit kurzfristigen einzelnen Zugausfällen und Verspätungen. "Unsere Lokführer streiken nicht", sagte Go-Ahead-Sprecher Winfried Karg in Augsburg. "Aber wir fahren auf dem Netz der DB, und wenn bei der GDL organisierte Fahrdienstleiter der DB streiken, sind auch wir betroffen."

Auch könnten eigene Mitarbeiter auf dem Weg zum Dienst infolge bestreikter Verbindungen nicht rechtzeitig an ihren Einsatzort kommen. Fahrgäste sollten sich auf jeden Fall vor Reiseantritt informieren.

Viele Beschäftigte in Ostdeutschland und im Südwesten bei GDL

Die Bayerische Regiobahn (BRB), deren Züge von München Richtung Tegernsee, Rosenheim und Salzburg fahren, gehört zum Transdev-Konzern und wird von der GDL ebenso bestreikt wie die DB. Allerdings gehörten "nur sehr wenige Mitarbeitende" dieser Gewerkschaft an, sagte BRB-Sprecherin Annette Luckner.

In den ostdeutschen Bundesländern und im Südwesten sind viele Bahnbeschäftigte bei der GDL organisiert. Beim letzten GDL-Warnstreik im Dezember waren Fahrdienstleiter und Stellwerker in Bayern dem Streikaufruf laut DB nur vereinzelt nachgekommen.

Damals hatte die Deutsche Bahn 80 Prozent des Fernverkehrs eingestellt. Bei den Regionalzügen der DB waren die meisten Verbindungen ausgefallen. Die Münchner S-Bahn fuhr auf den meisten Linien nur im Stundentakt.

Die GDL fordert in der Tarifrunde kürzere Arbeitszeiten, 555 Euro Lohnerhöhung und eine Inflationsprämie. Die DB bot kürzere Arbeitszeiten ohne Lohnausgleich, elf Prozent mehr Lohn bei einer Laufzeit von 32 Monaten plus einen Inflationsausgleich. (Roland Losch, dpa)

Kommentare (0)

Es sind noch keine Kommentare vorhanden!
Die Frage der Woche

Soll die tägliche Höchstarbeitszeit flexibilisiert werden?

Unser Pro und Contra jede Woche neu
Diskutieren Sie mit!

Die Frage der Woche – Archiv
Vergabeplattform
Vergabeplattform

Staatsanzeiger eServices
die Vergabeplattform für öffentliche
Ausschreibungen und Aufträge Ausschreiber Bewerber

Jahresbeilage 2024

Nächster Erscheinungstermin:
28. November 2025

Weitere Infos unter Tel. 089 / 29 01 42 54 /56
oder
per Mail an anzeigen@bsz.de

Download der aktuellen Ausgabe vom 29.11.2024 (PDF, 19 MB)

E-Paper
Unser Bayern

Die kunst- und kulturhistorische Beilage der Bayerischen Staatszeitung

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.

Abo Anmeldung

Benutzername

Kennwort

Bei Problemen: Tel. 089 – 290142-59 und -69 oder vertrieb@bsz.de.