Wirtschaft

Blick auf die bauma. (Foto: Messe München)

11.01.2016

Mehr als zwei Millionen Besucher

Die Messe München blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2015 zurück und erwartet ein noch erfolgreicheres in diesem Jahr

Die Messe München geht voller Zuversicht in ein ereignisreiches Messejahr 2016, das von vielen Höhepunkten geprägt ist: Im April wird mit der bauma die größte Messe der Welt eröffnet, am Vorabend der Umwelttechnologiemesse IFAT werden im Juni die renommierten Greentec Awards vergeben, danach ist der Spatenstich für zwei neue Hallen und schließlich feiert die Messe 2016 ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit.
„Wenn man sich sportliche Ziele setzt, dann erreicht man sie auch“, beschreibt Messechef Klaus Dittrich den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens. Denn die Messe München schreibt mit dem erfolgreichen Jahr 2015 das sechste Mal in Folge schwarze Zahlen. Dabei war 2015 ein normales Messejahr, so Dittrich.
Der Konzern Messe München erwirtschaftete nach den jüngsten Hochrechnungen einen Umsatz von 270 Millionen Euro. Die Messe München GmbH schließt das Jahr 2015 voraussichtlich mit einem Umsatz von 225 Millionen Euro ab. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) beträgt über 70 Millionen Euro. Nach den vorläufigen Hochrechnungen bleibt ein Überschuss von rund zwölf Millionen Euro – und dies trotz eines nach wie vor hohen Kapitaldienstes für den Neubau des Messegeländes von rund 42 Millionen Euro im Jahr. Der Überschuss wird als Zinsen auf das Gesellschafterdarlehen für den Bau des neuen Messegeländes an die beiden Hauptgesellschafter Freistaat Bayern und Landeshauptstadt München überwiesen.
Für das laufende Geschäftsjahr 2016 erwartet Dittrich einen Rekordumsatz von rund 400 Millionen Euro.
Der Messe München Konzern ist inzwischen wirtschaftlich so stark, dass er im Dezember 2015 für einen zweistelligen Millionenbetrag die größte Messe in Russland kaufen konnte, die CTT Moskau. Das ist der größte und bedeutendste Kauf in der Geschichte der Messe München und der Eintritt in den russischen Messemarkt. Der bisherige Besitzer Alexey Striganov bleibt als Partner in der gemeinsamen Firma.
„Mit der CCT in Moskau bauen wir unsere weltweit führende Stellung im Bereich der Bau- und Bergbaumaschinen weiter aus“, erklärt Stefan Rummel, Auslandsgeschäftsführer der Messe München. „Wir verfügen jetzt in diesem Sektor über einen weltweiten Marktanteil von mehr als 50 Prozent.“ Darüber hinaus ist die Messe München damit der viertgrößte Messeveranstalter in Russland.
Außer der CTT erweiterte die Messe auch mit anderen Engagements ihr Angebot. „Mit der neuen Gastveranstaltung Airtec, der Kooperation mit dem italienischen Weinverband ULV und dem Kauf der Messe „Die 66“ konnten wir 2015 die Basis für eine nachhaltige Stärkung des Messestandorts München legen“, erläutert Reinhard Pfeiffer, der Stellvertretende Vorsitzende der Geschäftsführung.
„Unser Ziel ist es“, so Rummel, „den Umsatzanteil unseres Auslandsgeschäfts von 15 auf 22 Prozent zu steigern; gemessen ab dem Jahr 2010 bis zum Jahr 2016. Deshalb haben wir den Ausbau unseres Auslandsgeschäfts in den vergangenen Jahren konsequent vorangetrieben.“ So wurden 2015 insgesamt 17 eigene Messen im Ausland organisiert. Das waren mehr als in München.

S-Bahn-Bündnis Ost


„Wir exportieren unsere starken Messebrands: Ob bauma, IFAT oder drinktec: Immer bleibt dabie die Weltleitmesse in München, betont Rummel. „Wer die globalen Branchentrends sehen will, muss dafür weiterhin nach München kommen. Diese Strategie geht voll auf.“ Die Messen in München wachsen bei Ausstellern und Besuchern, ebenso die internationale Beteiligung. Außerdem, so Rummel, erhöhen die Auslandsmessen „die Strahlkraft der Muttermesse in München“.
Insgesamt hatte die Messe in München im Jahr 2015 bei 217 Veranstaltungen mehr als 1,9 Millionen Besucher (+ 4 Prozent) und rund 33 000 Aussteller (+ 2 Prozent). Darin sind auch alle Events im ICM (86) und MOC (95) sowie die Gastveranstaltungen eingerechnet. Zusammen mit den eigenen Messen in China, Indien, Südafrika und in der Türkei zählte der Konzern rund 2,2 Millionen Besucher und etwa 40 000 Aussteller.
Im Sommer hat die Messe München das S-Bahn-Bündnis Ost initiiert. Das Ziel: der vierspurige Ausbau der S-Bahnlinie S2-Ost und eine Anbindung der Messe an die S-Bahn. Damit kann das Messegelände direkt an den Flughafen angebunden werden. Zum S-Bahn-Bündnis Ost gehören die Landkreise München, Erding und Ebersberg sowie die Gemeinden Aschheim, Kirchheim-Heimstetten, Poing und Markt Schwaben sowie die IHK und die Handwerkskammer für München und Oberbayern. Zahlreiche Landes- und Bundespolitiker haben laut Dittrich bereits ihre Unterstützung zugesagt.
Das Jahr 2016 bringt nach den Worten des Messechefs viele Highlights: Vom 24. bis 27. Januar wird die ISPO MUNICH wieder alle Messehallen füllen. Eines der großen Trendthemen dabei ist „Gesundheit, Fitness und Prävention“. Dafür gibt es eine komplette Halle „Health & Fitness“.
Vor allem wird es ein vierfaches „bauma-Jahr“. Die größte Messe der Welt findet in München vom 11. bis 17. April auf 605 000 Quadratmetern statt. Danach folgen die Tochtermessen in Shanghai (im November), in Delhi (im Dezember) – und im Mai die neu dazugekommene CTT Moskau. Zur bauma in München erwartet Dittrich rund eine halbe Million Besucher. Die Messe ist restlos ausgebucht und es gibt eine lande Warteliste. Darüber hinaus, so der Messechef, profitiert die ganze Region von dieser Weltleitmesse, da sie ein bedeutender Wirtschaftsfaktor – unter anderem Hotelerie und Gastgewerbe – ist.
Ende Mai füllt die Weltleitmesse für Umwelttechnologien IFAT alle 16 Hallen und einen Teil des Freigeländes. Am Vorabend der IFAT werden in einer großen Gala die GreenTec Awards verliehen, Europas größter Umwelt- und Wirtschaftspreis.
Gleich nach der IFAT ist im Juni der erste Spatenstich für den Bau von zwei neuen Messehallen und einem Konferenzbereich. Kostenpunkt: 105,8 Millionen Euro, so Dittrich. Die Finanzierung trägt die Messe vollständig aus eigener Kraft. Nach zwei Jahren Bauzeit wird das 1998 eröffnete Messegelände vollendet sein und verfügt dann über 18 Hallen mit zusammen 200 000 Quadratmetern und rund 400 000 Quadratmeter Frei-fläche.
Auch das Kongressgeschäft boomt in München seit vielen Jahren. „Der Bereich Gastveranstaltungen und Kongressgeschäft ist ein wichtiger Pfeiler für den Erfolg der Messe München“, so Pfeiffer. Zwei große internationale Kongresse erwartet die Messe München. Den EAU 2016: Der Kongress der European Association of Urology rechnet vom 11. bis 15. März mit 12 000 Teilnehmern. Zum zweiten Mal wird 2016 der EASD nach München kommen: Der Jahreskongress der European Association for Study of Diabetes vom 2. bis 16. September erwartet 15 000 Teilnehmer. Beide Kongresse belegen jeweils das komplette ICM und mehrere Messehallen. (Friedrich H. Hettler) (Messe Münche-Chef Klaus Dittrich; Gesundheit, Fitness und Prävention sind die Hauptthemen der ISPO; so werden sie beiden neuen Ausstellungshallen aussehen - Fotos: Messe München)

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