Wirtschaft

Damit zukünftig erneuerbare Energien Italien zuverlässig mit Strom versorgen können, müssen die Inseln Sardinien, Sizilien und das italienische Festland untereinander flexibel Strom austauschen können. (Grafik: Siemens Energy)

28.03.2023

Sardinien, Sizilien und das Festland vernetzen

Siemens Energy bekommt Großauftrag für Stromnetz in Italien

Siemens Energy hat einen Großauftrag in Italien bekommen. Dort sollen neue Unterseestromkabel das Festland mit Sizilien und von dort mit Sardinien verbinden. Der Münchner Energietechnikkonzern wird dafür vier Konverterstationen für knapp eine Milliarde Euro errichten, wie er am Dienstag mitteilte. Diese verbinden das normale Wechselstromnetz mit den Unterseekabeln, in denen Hochspannungs-Gleichstrom fließt. Dieser hat sehr viel geringere Übertragungsverluste, was angesichts der Kabellänge von insgesamt rund 970 Kilometern wichtig ist.

Das Projekt wird es ermöglichen, zwischen den Inseln und dem Festland Strom auszutauschen. So sollen erneuerbare Energien besser genutzt und die Schließung von Kohlekraftwerken auf den Inseln ermöglicht werden. Siemens Energy soll die Konverterstationen für den italienischen Übertragungsnetzbetreiber Terna bis 2028 errichten.

„Der Ausbau der Stromnetze muss jetzt die gleiche Aufmerksamkeit wie der Ausbau der erneuerbaren Energien erhalten“, sagt Tim Holt, Mitglied des Vorstands von Siemens Energy. „Italien hat hervorragende Bedingungen für die Erzeugung von Strom aus erneuerbaren Energien. Dieses Projekt wird sicherstellen, dass die beteiligten Regionen daraus auch die bestmöglichen wirtschaftlichen Vorteile ziehen können und Italien zu einer nachhaltigeren und sichereren Stromversorgung verhelfen.“

Um die Fit-for-55-Ziele der EU bis 2030 zu erreichen, will Italien zusätzliche 70 Gigawatt Leistung erneuerbarer Energien installieren und so den Anteil der Erneuerbaren am Bruttostromverbrauch auf mindestens 65 Prozent steigern. Die Vernetzung der größten italienischen Inseln mit dem Festland wird es ermöglichen, grüne Energie flexibel dorthin zu transportieren, wo sie benötigt wird.  

"Tyrrhenian Link" ist das erste Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungsprojekt von Siemens Energy in Italien. Das Energietechnologieunternehmen wird vier Konverter-Stationen an den jeweiligen Endpunkten der beiden Abschnitte der Leitung errichten: der Ostabschnitt der Leitung verbindet Kampanien auf dem italienischen Festland mit Sizilien, der Westabschnitt Sizilien mit Sardinien. Die Stationen wandeln Wechselstrom, der aus dem jeweiligen lokalen Netz eingespeist wird, für den Transport über Seekabel in Gleichstrom um. Die Station am anderen Ende der Leitung wandelt den Strom zurück in Wechselstrom, sodass er wieder in das regionale Netz abgegeben werden kann. Auf diese Weise können die beiden Leitungen jeweils bis zu ein Gigawatt grünen Strom bei einer Gleichspannung von 500 Kilovolt über die weiten Strecken effizient transportieren.  

Die Hauptkomponenten der vier Stationen, wie die Konverter-Technologie, Transformatoren und Schaltanlagen, wird Siemens Energy in Europa fertigen. Der Konsortialpartner FATA wird im Sub-Konsortium mit den italienischen Baufirmen Impresa Manca Costruzioni Generali S.p.A. und Pizzulo Costruzioni s.r.l. die Bauarbeiten, die elektromechanische Montage und die Errichtung von Nebenanlagen übernehmen sowie bei der Inbetriebnahme unterstützen. Der Bau der Konverter soll Ende 2028 abgeschlossen werden.
(dpa, rs)

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