Wirtschaft

Nach zweijähriger, pandemiebedingter Pause findet vom 30. November bis 4. Dezember die Heim+Handwerk sowie die FOOD & Life statt. (Foto: GHM)

28.11.2022

Stilvolle Produkte und Essen neu denken

Nach zweijähriger, pandemiebedingter Pause findet vom 30. November bis 4. Dezember die Heim+Handwerk sowie die FOOD & Life statt

Süddeutschlands größte Messe für Wohnen und Einrichten findet wieder statt: Nachdem die Heim+Handwerk und die parallel stattfindende FOOD & LIFE zwei Jahre in Folge pandemiebedingt pausieren mussten, können es die über 600 ausstellenden Unternehmen kaum erwarten wieder live auf Publikum zu treffen. Vom 30. November bis 4. Dezember verwandeln die beiden Traditionsveranstaltungen fünf Hallen des Messegeländes München in ein adventliches Shoppingparadies.

Besucher*innen der Heim+Handwerk können auf der Messe Weihnachtsgeschenke kaufen, Räume (um)planen, Expertenrat einholen und natürlich die innovativsten Neuheiten im jeweiligen Bereich bewundern: Hier eine Tischplatte aus einem einzigen Baumstamm, dort eine Matratze mit Nasa-Technologie. In der FOOD & LIFE kann das Messepublikum vegane Rotweinsauce oder fermentiertes Biogemüse probieren, dort über eine Kaschmirdecke streicheln. Sich vorstellen, wie es wäre, in einem Tiny House zu wohnen oder eine Innenarchitektin fragen, ob sie die Schlafzimmerwand eher nachtblau oder salbeigrün streichen würde.

Von diesem Jahr an ist die Heim+Handwerk über den Eingang Ost der Messe München zu erreichen und hat eine neue, übersichtliche Hallenaufteilung: In Halle A6 gibt es Kunsthandwerk, Wohnaccessoires und nachhaltige Mode, in A5 dreht sich alles um Wohnen und Einrichten. Halle A4 ist der Treffpunkt für Genießer: Die FOOD & LIFE kann mit dem gleichen Eintrittsticket besucht werden. Die Halle B5 wartet neben Küchenkultur auch mit Tiny Houses sowie einem Schaugarten auf und in Halle B6 sammelt sich alles zu den Themen Bauen, Sanieren und Modernisieren – außerdem ist hier das Vortrags-Forum der Heim+Handwerk und FOOD & LIFE zu finden.
Die Halle A6 ist die beste Anlaufstelle, um besondere Accessoires oder ein schönes Weihnachtsgeschenk zu finden. Eine Wärmflaschenhülle aus Alpakafell etwa – geht es noch kuscheliger? Vielleicht: Mit passenden Hausschuhen und Decke dazu. Wunderschöne Keramik und Olivenholzbretter, die auf jeder Dinnerparty glänzen, sind nicht weit davon entfernt zu finden. Designstücke aus Holz, vom Stift über das Fahrrad bis zur Mini-Tischtennisplatte, sind in der CraftsArea ausgestellt. Und die Südtiroler Designer bringen den Style ihrer Heimat mit auf die Heim+Handwerk.

Die Halle A6 ist voller Kunst, Schmuck und Accessoires von kleinen Manufakturen, die es nicht in jedem Laden und erst recht nicht bei jedem Onlinehändler zu kaufen gibt. Für alle Geldbeutel findet sich eine Kleinigkeit. Wer individuelle, handgemachte Produkte liebt, wird sich hier nur schwer losreißen können. Das macht aber nichts, denn zum Glück gibt es hier auch das Weihnachtscafé, das zum Ausruhen und Verweilen einlädt.
Neu dabei ist dieses Jahr die GREENSTYLE, die nachhaltige Modelabels präsentiert. Vielfältige Eco Brands, die von High Fashion bis hin zu modischen Accessoires alles fair produzieren, sind hier vertreten. Jeden Tag veranstaltet um 15 Uhr das Siegel GOTS (Global Organic Textile Standard) hier ein „Meet the Makers“ (Stand A6.646).

Messebesucher, die noch ein paar Baustellen zuhause haben, bei denen sie nicht recht weiterwissen, finden auf der Heim+Handwerk die Lösung. Bei Planwerk beraten Innenarchitektur-Dozenten und -Studenten der Hochschule Coburg anhand des eigenen Wohngrundrisses, individuell und kostenfrei. Inspirationen lassen sich in Halle A5 an jeder Ecke holen: Hier ist zum Beispiel das freundin Wohlfühl-Zuhause aufgebaut – Schlafzimmer, Esszimmer und Homeoffice sind mit der freundin Home Collection gestaltet, bis hin zum Kissen auf dem Sofa.

Tolle Ideen sind bei den Schreinereien zu bewundern. Bei der Sonderschau „Die gute Form“ sind die schönsten und ausgefallensten Gesellenstücke ausgestellt, außerdem werden Arbeiten des Wettbewerbs „Holz aus Bayern“ zum Thema „Mal Home – mal Office“ präsentiert.

Neben den vielen visuellen Eindrücke kann das Messepublikum Produkte auch direkt ausprobieren und vergleichen: zum Beispiel die ausgestellten Sofas und Sitzlandschaften oder die unterschiedlichen Betten. Wie liegt es sich auf einer Matratze mit Nasa-Technik, wie auf Rosshaar? Wunderschöne Tische und Stühle, handgewebte Teppiche und modernste Kaminöfen runden die Eindrücke in Halle A5 ab.
Auf der Heim+Handwerk wird jeder Küchentraum wahr. Maßgefertigt, minimalistisch-elegant, rustikal-gemütlich. In Halle B5 sind sie vertreten – und mit ihnen die Experten, die rund um das Thema beraten. Außerdem finden sich hier alle Geräte und Hilfsmittel, die in einer gut sortierten Küche nicht fehlen sollten, vom Mixer bis zum Wok.

Ein Highlight in Halle B5: Die Tiny Houses. Das Leben auf kleinstem Raum ist ein wachsender Trend und eine Sehnsucht vieler Menschen, die naturverbundener und unabhängiger leben wollen. Wie schön das aussehen kann, zeigen die Aussteller hier mit ihren Modellen. Denn auch ein Tiny House kann nicht nur clever, sondern auch stylish und modern designt sein. Und trotz der kleinen Größe alle Annehmlichkeiten von Waschmaschine bis Mikrowelle haben.

Der Wunsch nach mehr Natur wird auch beim benachbarten Messestand sichtbar (Stand B5.460): ein hübscher Schaugarten, als urbane Oase üppig bepflanzt mit Stauden und Blumen. Hängeampeln baumeln um einen Laubengang, ein Wasserspiel plätschert friedlich vor sich hin. Den Schaugarten gestalten die Auszubildenden des Baureferats Gartenbau als naturnahen Hausgarten, der Lebensraum für Vögel und Kleintiere bietet.
In Halle B6 wird es technisch: Renovierungsfachbetriebe, Ofen-, Heiz- und Sicherheitstechnik sind hier zu finden. Dazu Aufzüge, Garagentore, Wintergärten, Zäune, Fenster und Türen. Spannend für Bauherren und Eigenheimbesitzer, die zum Beispiel energiesparend umrüsten wollen oder eine Modernisierung planen.

Aber nicht nur: Auch das FORUM Heim+Handwerk und FOOD+LIFE ist hier zu finden, mit Vorträgen zu den verschiedensten Themen: „Ist das Kunst oder kann das weg?“ – bietet zum Beispiel Beratung für die Sachen, die bei Umzug oder Nachlass übrigbleiben. Der Vortrag „Wie ich durch mein Wohnzimmer den Wald beeinflusse“, zeigt, worauf man bei der Auswahl nachhaltiger Möbel achten sollte. Aber natürlich kommen auch kulinarische Themen nicht zu kurz.

Die FOOD & LIFE mit ihren rund 200 Ausstellern lässt Foodies in Halle A4 im siebten Himmel schwelgen. An jedem Stand sind Köstlichkeiten ausgestellt, es duftet verführerisch – hier kann sich nach Herzenslust durchgeschlemmt werden. Regionale Spezialitäten werden zu günstigen Preisen angeboten, etwa am Gemeinschaftsstand Bayern. Spannend wird es in der FOOD START.up Area: Hier zeigen junge, kreative Köpfe, wie sie Ernährung verbessern wollen. Ob das Fruchtgummis mit Vitaminen sind oder Pesto aus dem Tiefkühlregal, die Ideen sind vielfältig. Die beste wird mit dem Newcomer Award gekrönt. Der Gewinner bekommt ein Medienpaket von Ego-FM im Wert von 3000 Euro und ein Produktentwicklungscoaching vom Food Startup Inkubator in Weihenstephan.

Das Start-up Der Fredel etwa hat schon beim Vorgänger-Wettbewerb „FoodNextGen 2022“ im Rahmen des Food Startup Campus überzeugt und damit einen Stand auf der FOOD & LIFE gewonnen. Die Idee von Gründer Jamie Eckermann, Koch von Beruf, ist so einfach wie genial: Statt sie in ein Glas abzufüllen, schockfrostet er Pesto und andere, leckere Saucen wie Koriander-Chimichurri oder Walnuss-Creme und vertreibt sie in Recycling-Vakuumbeuteln. Dadurch brauchen die Saucen viel weniger Öl und mehr gesunde Inhaltsstoffe bleiben erhalten.

Cravy Foods hingegen hat eine Lösung für Veganer gefunden, denen es nach herzhaften Feiertagsgerichten gelüstet, wie sie bei Oma auf den Tisch kamen. Eine vegane Rotweinsauce, ähnlich einem Bratenjus, die ohne tierische Bestandteile auskommt und auch sonst ohne zweifelhafte Inhaltsstoffe. Selbst der Alkohol des Rotweins ist schon verdampft. Mit der Sauce verwandelt sich jedes Essen sofort in Comfort Food – einem Kartoffelknödel steht die Sauce ebenso gut wie einem Seitan-Steak. Und Gründerin Alina Demke arbeitet an weiteren Saucen, die ihrem dunklen Jus in nichts nachstehen sollen.

Blutwurzlikör, wer trinkt denn sowas? Das Getränk mit zweifelhaftem Ruf wieder salonfähig zu machen ist die Absicht der EMES UG mit ihrem Bibawurz: Auf Blutwurz basierend – einer krautigen Pflanze, die den Namen von ihrem blutroten Saft hat –, ist der Likör mit 20 anderen Zutaten verfeinert und erhältlich in drei verschiedenen, schicken Versionen. In der 30-prozentigen Variante mit feiner Zitrusnote eignet sich der Bibawurz auch gut zum Aperitif-Mixen.

Außerdem warten in der „FOOD START.up Area“ darauf, entdeckt und probiert zu werden: Fleisch, das kein Fleisch ist, Fleisch, das nur zur Hälfte Fleisch ist, Süßigkeiten, die gesund sind, raffinierte Dressings, fermentiertes Biogemüse, handwerklich hergestellte Gins und Brandys, Limonaden und Eistees. Bei der Ideenvielfalt ist garantiert für jeden etwas Spannendes dabei. (Friedrich H. Hettler)

(Die Heim+Handwerk und FOOD & LIFE sind täglich von 9.30 bis 18 Uhr geöffnet. Die Messehallen sind über den Eingang Ost zu erreichen. Tickets kosten 15 Euro (beziehungsweise 9 Euro mit Ermäßigung für zum Beispiel Schüler, Studenten und Rentner) und sind online erhältlich: www.heim-handwerk.de/tickets. Kinder bis einschließlich 12 Jahre haben freien Eintritt. Ermäßigte Nachmittagstickets gibt es ab 15 Uhr für 7 Euro.)
 

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