Wirtschaft

Auch am Mittwoch wird gestreikt. (Foto: dpa)

29.01.2025

Streiks bei Post und DHL gehen weiter – Millionen Pakete und Briefe bleiben liegen

Heute sind diese Regionen in Bayern betroffen

Auch am heutigen Mittwoch werden viele Menschen vergeblich auf Briefe und Pakete warten: Im Tarifkonflikt mit der Deutschen Post rief die Gewerkschaft Verdi den zweiten Tag in Folge Zusteller zu Arbeitsniederlegungen auf. Am heutigen Mittwoch sind die ländlichen Regionen in den Bundesländern betroffen, am Dienstag waren es die größeren Städte und Großstädte.

Der gestrige Warnstreik bei Post und DHL betraf in Bayern 33 Städte. Im Prinzip sei jede für bayerische Verhältnisse größere Stadt betroffen, hieß es bei der Gewerkschaft Verdi. Zu den gestern betroffenen Städten im Freistaat gehörte neben München unter anderem Nürnberg, Augsburg, Bayreuth und Kulmbach. Insgesamt waren in diesen Städten mehr als 2000 Mitarbeiter in der Zustellung zum Warnstreik aufgerufen. Das seien alle Mitarbeiter in allen Schichten des Dienstags, sagte der Landesarbeitskampfleiter Robin Faber. Er zeigte sich mit der Streikbeteiligung zunächst sehr zufrieden.

Bundesweit seien gestern rund fünf Prozent der durchschnittlichen Tagesmenge an Paket- und Briefsendungen von den Protesten betroffen. Der Konzern befördert an normalen Werktagen allein über 40 Millionen Briefe – es könnten also über zwei Millionen Briefe in den Verteilzentren liegen geblieben sein. Die Post wolle die entstandenen Rückstände in den kommenden Tagen aufholen.

Verdi erwartet ein weiteres Entgegenkommen der Arbeitgeber. "In der zweiten Verhandlungsrunde in der vergangenen Woche gab es kaum Bewegung und keine greifbaren Verhandlungsergebnisse", sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Andrea Kocsis in einer Mitteilung.

Die Gewerkschaft will damit im laufenden Tarifkonflikt den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen. Die dritte Verhandlungsrunde ist für den 12. und 13. Februar angesetzt.

Verdi fordert ein Entgeltplus von sieben Prozent und zusätzliche Urlaubstage. In den Tarifverhandlungen stellt die Post den Spielraum für Lohnerhöhungen jedoch als »sehr gering« dar, weil die Briefmengen im Digitalzeitalter schrumpften und der Investitionsbedarf groß sei. In der dritten Runde will die Post aber ein Angebot vorlegen. Das Unternehmen halte die Warnstreiks für »unnötig, da sie letztlich zu Lasten unserer Kundinnen und Kunden gehen«, hatte ein Post-Sprecher erklärt.

Anfang des Jahres waren die Portokosten deutlich gestiegen. Der Versand eines Standardbriefs kostet seitdem 95 Cent statt 85 Cent. Auch das Porto für eine Postkarte stieg von 70 Cent auf nun ebenfalls 95 Cent. Die Preiserhöhung war von der Bundesnetzagentur erlaubt worden. Aus Sicht der Deutschen Post fiel die Erhöhung zu gering aus, sie hatte einen höheren Aufschlag gefordert, um die Kosten besser decken zu können.

Die Deutsche Post hat in ihrem Brief- und Paketgeschäft rund 170.000 Tarifbeschäftigte im Inland, der Bonner Logistikkonzern tritt unter dem Namen DHL Group auf. (till/dpa)

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