Wirtschaft

Als Hauptgrund für den Umsatzeinbruch nannte Knaus Tabbert eine Produktionspause von mehr als zwei Monaten im vergangenen Jahr. (Foto: Knaus Tabbert AG)

19.03.2025

Umsatz und Ergebnis stürzen ab

Wohnmobil- und Wohnwagenhersteller Knaus Tabbert litt unter mehreren Problemen

Der krisengeschüttelte Wohnmobil- und Wohnwagenhersteller Knaus Tabbert hat deutliche Einbußen bei Umsatz und Ergebnis verbucht. Nach vorläufigen Zahlen sackte der Umsatz um rund ein Viertel auf 1,1 Milliarden Euro, wie das Unternehmen aus dem niederbayerischen Jandelsbrunn mitteilte.

Auch beim Ergebnis ging es steil nach unten. Zahlen zum Gewinn nannte Knaus Tabbert bisher nicht, das operative Ergebnis - genauer gesagt das vorläufige bereinigte Ebitda - sackte allerdings von 124 Millionen auf 28 Millionen Euro ab.

Als Hauptgrund für den Umsatzeinbruch nannte Knaus Tabbert eine Produktionspause von mehr als zwei Monaten im vergangenen Jahr, mit der das Unternehmen auf hohe Lagerbestände reagiert hatte.

Beim Ergebnis berief sich Knaus Tabbert auf Folgen des geringeren Umsatzes, Kosten für Absatzförderung, Risikovorsorge und Wertberichtigungen. Als Reaktion auf die Probleme hat das Unternehmen den Personalbestand seit vergangenem Herbst nach eigenen Angaben um 15 Prozent reduziert.


Im laufenden neuen Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen einen weiteren, wenn auch leichten Rückgang beim Umsatz auf rund 1 Milliarde Euro. Beim Ergebnis soll es allerdings wieder ein Stück aufwärtsgehen: Die in Aussicht gestellte Marge würde grob eine Verdoppelung bedeuten.

Mehrere Krisen auf einmal

Knaus Tabbert war vergangenes Jahr von mehreren Krisen geschüttelt worden. Allen voran die Absatzprobleme. Im Oktober hatte der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Speck das Unternehmen verlassen, im November übernahm Großaktionär Wim de Pundert diese Rolle.

Noch im selben Monat entließ das Unternehmen zwei Vorstandsmitglieder und begründete dies mit "strafrechtlichen Vorwürfen". Kurz davor hatte die Staatsanwaltschaft Landshut wegen Korruptionsverdachts Büros und Geschäftsräume am Firmensitz mit einem Großaufgebot von über 160 Polizisten durchsucht. Zwei Manager kamen damals in Untersuchungshaft. Das Unternehmen gilt nach früheren eigenen Angaben in diesem Fall als Geschädigter.

Der Vorstand wächst nun aber wieder: Ab dem 1. Mai bekommt das Unternehmen mit Jochen Hein einen neuen Vorstand. Er war unter anderem für den Konkurrenten Hymer tätig.

"Knaus Tabbert befindet sich in einem umfassenden Transformationsprozess", sagt Unternehmenschef de Pundert. "Mit der Optimierung unseres Modellportfolios und gezielten Maßnahmen im Vertrieb und Marketing schaffen wir die Basis für eine erfolgreiche Zukunft." Teil der Anpassungen ist unter anderem auch die Streichung einzelner Produkte.
(Christof Rührmair, dpa)

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