Wirtschaft

Diese Rikscha fährt mit E-Auto-Batterien von Audi. (Foto: Audi AG)

25.04.2025

Zweites Leben für E-Auto-Batterien

Audi produziert in Indien nicht nur Autos

Viele bayerische Unternehmen sind in Indien engagiert. Darunter auch die Audi AG. Für den Ingolstädter Autobauer produziert die Skoda Auto VW India Private Limited (SAVWIPL) seit September 2007 in Chhatrapati Sambhajinagar (ehemals Aurangabad) im indischen Bundesstaat Maharashtra die Modelle Audi A4, A6, Q3, Q3 Sportback, Q5 und Q7. Im Frühjahr 2007 ist eine eigenständige Vertriebsgesellschaft gegründet worden, die die Geschäftstätigkeit von Audi auf dem indischen Markt koordiniert.

Audi Indien hatte Anfang 2024 mit Lieferkettenunterbrechungen zu kämpfen, die Lagerbestände und Verkäufe einschränkten. Die Stabilisierung in der zweiten Jahreshälfte führte jedoch zu verbesserten Auslieferungen und einer starken Leistung im vierten Quartal.

Im ersten Quatal 2025 verzeichnete Audi in Indien einen Absatzanstieg um 17 Prozent auf 1223 Einheiten. Der Absatzanstieg wird auf ein vielfältiges Produktportfolio und eine verbesserte Lieferkettenstabilität zurückgeführt. Die SUVs Q7 und Q8 sind die wichtigsten Modelle, die zu diesem Wachstum beitragen.

Interessantes Projekt

Neben dieser für den Autobauer wichtigen Entwicklung ist Audi in einem interessanten Projekt in Indien engagiert. In Kooperation mit einem gemeinnützigen Start-up sorgt die Audi Umweltstiftung für ein zweites Leben von E-Auto-Batterien. Das deutsch-indische Start-up Nunam mit Sitz in Berlin und Bangalore bringt elektrische Rikschas auf Indiens Straßen. Sie werden mit gebrauchten Batterien aus Erprobungsfahrzeugen der Audi-e-tron-Testflotte angetrieben. Mit dem Projekt soll ausgelotet werden, wie Module aus Hochvoltbatterien nach ihrem Einsatz im Auto weiterverwendet und zu einem alltagstauglichen Second-Life-Anwendungsfall werden können.

„Eines der Projektziele ist, Erfahrungen über das Ladeverhalten und die Speicherleistung der Batteriemodule nach ihrem Einsatz im Auto zu sammeln“, erklärt Sabrina Kolb von der Audi Stiftung für Umwelt der Staatszeitung. Hierfür sammle Nunam Daten zu den Batterien. „Sollten die Batterien irgendwann nicht mehr über ausreichend Kapazität verfügen, wird Nunam die Batterien entweder an Audi zurückgeben oder gemäß der in Indien geltenden Vorschriften dem sachgerechten Recycling zuführen“, erläutert Kolb.

Erwerbschancen von Frauen stärken

Außerdem sollen Kolb zufolge mit dem Projekt die Erwerbschancen von Frauen in Indien gestärkt werden. „Das gemeinnützige Start-up Nunam hat 2024 zwei elektrische Rikschas leihweise an eine Gruppe indischer Frauen übergeben. Die Frauen nutzen sie, um selbst hergestellte Süßigkeiten und Speiseöl zu einem Markt in der Umgebung zu transportieren, um sie dort zu verkaufen“, so Kolb. Damit entfalle der Umweg über Zwischenhändler, was die Einnahmen der Frauen erhöht.

Laut Kolb hat Nunam darüber hinaus eine mit Photovoltaik betriebene Ladestation errichtet, die tagsüber eine Pufferbatterie auflädt, damit abends die Rikschas geladen werden können. Diese Ladestation sei mit Second-Life-Batterien aus Audi-e-tron-Erprobungsfahrzeugen ausgestattet.
(Ralph Schweinfurth)

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