Ein lauschiges Plätzchen unterm ausladenden Blätterdach. Vor sich eine kühle Maß. Ein Sommer in Bayern ohne Biergartenbesuch ist schlicht undenkbar! Darin sind sich auch Bayerns Politiker einig. Biergarten aber ist nicht gleich Biergarten – der Staatszeitung haben die Politiker ihre Favoriten verraten.
Die höchste Politikerdichte weist der Biergarten des Hofbräukellers am Wiener

Platz in München auf. Und zwar nicht deshalb, weil der Freistaat an jeder Hofbräu-Maß mitverdient – die Brauerei ist in Staatsbesitz. Der Biergarten liegt direkt hinter dem Maximilianeum und lockt deshalb so manchen Abgeordneten auf eine Feierabend-Maß. „Vom Landtag sind es nur ein paar Schritte“, sagt
Landwirtschaftsminister Helmut Brunner, der dort regelmäßig Gast ist – auch wenn der Weg aus dem Landwirtschaftsministerium an der Ludwigstraße heute etwas weiter ist. „Man trifft immer Kollegen, erfährt Neuigkeiten und kann sich über aktuelle Themen austauschen.“
Ebenfalls im Hofbräukeller regelmäßig anzutreffen sind
CSU-Fraktionschef Thomas Kreuzer und Umweltminister Marcel Huber. Kreuzer besucht aber auch gerne den Biergarten des Gasthofs zum Wildpark in Straßlach – weil er den Wirt Toni Roiderer gut kenne, wie er erklärt. Und in seiner Heimatstadt Kempten sitzt er bei schönem Wetter auch gerne mal auf dem Rathausplatz.
Auch
Umweltminister Marcel Huber, der aus Mühldorf am Inn kommt, schätzt neben dem Hofbräukeller die „tollen Biergärten“ seiner Region „mit herrlich gewachsenen Kastanienbäumen. Biergärten sind ein Symbol für Heimat und die bayerische Lebensart“, schwärmt Huber. „Hier genießt man mitten in der Natur unter freiem Himmel die kulinarischen Freuden des Freistaats.“
Naturverbunden ist auch
Margarete Bause, Chefin der Landtags-Grünen. Für

den Biergartenbesuch aber zieht es sie in die Münchener Innenstadt. „Ich sitze am liebsten inmitten des bunten Trubels am Viktualienmarkt“, verrät sie. „Auch bei vollem Terminkalender lässt sich hier gelegentlich ein spontaner Biergartenbesuch einschieben – nicht nur wegen der günstigen Lage, sondern weil ich mich an den umliegenden Standerln auch kurzfristig mit den besten Bio-Schmankerln eindecken kann.“ Vor allem aber ist es die „einzigartige Atmosphäre“ von der Bause schwärmt: „Im Herzen Münchens scheint zwischen den vorbeiziehenden Touristenströmen und dem geschäftigen Markttreiben die bayerische Uhr stehen geblieben zu sein.“
Auch dem bayerischen
Finanzminister Markus Söder dürften beim Biergartenbesuch einige Touristen über dem Weg laufen. Denn er geht am liebsten ins Hexenhäusle, ein historischer Biergarten in Nürnberg mit einer denkmalgeschützen Gaststube. Und dann genießt er nicht nur den „herrlichen Blick auf unsere Kaiserburg“, sondern „am liebsten auch Nürnberger Rostbratwürste und guten fränkischen Spargel“.
Während Söder keine Sekunde braucht, um seinen Lieblingsbiergarten zu benennen, muss
Ex-Ministerpräsident Edmund Stoiber überlegen. „Es ist gar nicht so leicht, einen der vielen wunderbaren Biergärten rund um München herauszuheben“, betont er. Doch dann steht sein Votum fest: Besonders gerne gehe er mit der Familie in die Waldwirtschaft, sagt er. „Man ist einerseits noch in München und andererseits schon draußen. Man hat Münchener Flair und schnuppert auch schon die gute Landluft. Das ist ein Stück Bayern, wie es mir gefällt.“
Auch
Innenminister Joachim Herrmann mag die bayerische Biergartenkultur. „Am liebsten besuche ich die Keller am Erlanger Bergkirchweihgelände“, erzählt

er. Und das macht er wie im Jahr 2013 gerne auch mal mit
Ministerpräsident Horst Seehofer. „Das sind wohl insgesamt die größten Biergärten Bayerns“, schwärmt Herrmann. „Einer schöner und gemütlicher als der andere!“
Gemütliche Bierkeller, die liebt auch
Gesundheitsministerin Melanie Huml, schließlich lebt sie in der „Bierstadt Bamberg“, wie sie betont. Um das Bier auch im Sommer kühl zu lagern, wurden in Oberfranken Kellerstollen gebaut, meistens an Böschungs- und Berghängen. Über dem Keller befindet sich der Ausschank. „Besonders mag ich den Spezikeller“, verrät Huml. „Von hier aus hat man einen besonders schönen Blick auf Bamberg. Und hier haben wir schon viele nette Sommerabende verbracht.“
Auch
Wirtschaftsministerin Ilse Aigner kommt bei dem Thema richtig ins

Schwärmen. „Die Gemütlichkeit und Lässigkeit im Biergarten verkörpern die bayerische Lebensart. Das sind bayerische Markenzeichen von Oberfranken bis Oberbayern“, erklärt sie. „Sich nach einer Radltour bei schönem Wetter und bayerischer Brotzeit einfach treiben zu lassen – das macht für mich einen Biergartenbesuch aus.“ Besonders gerne lässt sie sich in den Biergärten im Bräustüberl in Maxlrain oder im Naringer Gasthaus zum Goldenen Tal einfach mal treiben. „In Naring genieße ich vor allem das wunderschöne Leitzachtal und in Maxlrain das ausgezeichnete Bier.“
Grünen-Fraktionschef Ludwig Hartmann kann man am Ammersee antreffen, „wo sich in Utting mit dem Königlich Bayerischen Biergarten Alte Villa direkt am Seeufer ein kleines Idyll etabliert hat“. Der Landsberger berichtet: „Besonders gemütlich geht es an sommerlichen Sonntagen zu, wenn die Wirtsleute zum Jazzfrühstück einladen.“ Ein Highlight: Ab Augsburg mit dem Nostalgiezug der Ammersee-Dampfbahn an- und auch wieder abreisen – am morgigen Freitag ist die Bahn allerdings für diesen Sommer zum letzten Mal im Einsatz. Hartmann: „Da darf’s dann auch mal ein Krug mehr vom guten König-Ludwig-Bier sein…“
Europaministerin Beate Merk verbindet mit einem richtigen bayerischen Biergarten „ein lauschiges Plätzchen unter alten Kastanienbäumen mit Kies unter den Füßen“. Deshalb geht sie gerne in ihrer Heimatstadt Neu-Ulm ins Schlössle – „mit seinem selbst gebrauten Bier und seiner bodenständigen schwäbischen Küche. Dieser traditionelle Biergarten mit Gasthaus und Brauerei ist ein ganz wunderbarer Ort zum Wohlfühlen an einem lauen Sommerabend.“
Für einen Biergartenbesuch ist auch
Justizminister Winfried Bausback gerne zu haben. Sein liebster ist der Schönbusch-Biergarten in Aschaffenburg. Bausbacks Begründung kurz und knapp: „Weil es der älteste englische Garten Bayerns ist und ein wunderbarer Ort für Kinder und Familie.“
„Mein Lieblingsbiergarten ist der Spitalgarten“, erklärt
Sozialministerin Emilia Müller. „Neben dem süffigen Bier genieße ich dort unter alten Kastanienbäumen den herrlichen Blick auf die Donau, die Steinerne Brücke und den Regensburger Dom.“ Als Sozialministerin freue sie sich zudem, dass der Gewinn der

Spitalbrauerei ausschließlich in den Unterhalt eines Altenheims fließt.
Einer allerdings hat gar keinen speziellen Lieblingsbiergarten:
Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger. Da er viel unterwegs sei, habe er viele schöne Orte kennengelernt, sagt er. Wichtiger als der Ort sei ohnehin die Stimmung. „Und diese ist eigentlich in allen Biergärten gleich: Die Menschen sind offener und großzügiger im Umgang miteinander als das im normalen Alltagsleben der Fall ist“, meint Aiwanger. „Deshalb gehe ich gerne in den Biergarten.“ (
Angelika Kahl)
Fotos: dpa (v. o. n. u.)
Ein kleiner Ratsch mit Kollegen ist im Biergarten des Hofbräukellers immer drin: Helmut Brunner ist dort gerne Gast.
Margarete Bauses Favorit: der Biergarten am Viktualienmarkt.
Innenminister Joachim Herrmann mag die Keller am Erlanger Bergkirchweihgelände. 2013 war er mit Seehofer da.
Ein kühles Bier genießt Ilse Aigner gerne im Bräustüberl in Maxlrain.
Im Biergarten sind die Menschen offener“, schwärmt Hubert Aiwanger.
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